"Mit der Einführung der Prepaid-Karte setzte kurz vor der Jahrtausendwende ein Handy- und damit auch ein SMS-Boom ein", erklärt Manfred Breul, Referent für Mobilkommunikation und Infrastrukturnetze beim BITKOM, im Gespräch mit pressetext. Letzten Endes sei die SMS aber ein Community-Phänomen. "Die SMS lebt davon, dass der Nutzer damit möglichst viele Kontakte erreichen kann", meint Breul. "Je mehr Menschen einen solchen Dienst in Anspruch nehmen, umso populärer wird dieser auch", ergänzt der Experte für Mobilkommunikation. Habe ein derartiges Phänomen erst einmal eine bestimmte kritische Masse erreicht, sei es meist nicht mehr aufzuhalten.
Ein Blick zurück: Anfang Dezember 1992 wurde in Großbritannien die weltweit erste Textnachricht verschickt. Entwickler des Telekommunikationsriesen Vodafone hatten einem Kollegen zu Testzwecken von einem Computer aus die erste SMS-Nachricht auf ein Mobiltelefon übermittelt. Ab 1994 unterstützten dann alle Handygeräte den Versand und den Empfang der Kurznachrichten. Viele neue Anwendungsbereiche für SMS wie etwa der Parkscheinkauf oder die Mobile-TAN fürs Online-Bankng sind in den jüngsten Jahren hinzugekommen. Auch Bildnachrichten - sogenannte MMS - können seit einigen Jahren per Handy verschickt und empfangen werden. Mit den meisten aktuellen Mobilfunkgeräten lassen sich zudem auch E-Mails verarbeiten.
Obwohl die Umsatzzahlen neuerer Mobile-Mail-Dienste durch günstige Datentarife für Geschäfts- und Privatkunden immer attraktiver werden, ist nach Meinung von Breul eine endgültige Ablöse für die SMS noch nicht in Sicht. "Die SMS wird noch auf viele Jahre ein sehr beliebtes Kommunikationsmittel bleiben", versichert der Experte. Verantwortlich hierfür seien gleich mehrere Vorteile der Textnachricht. "Zunächst einmal ist die SMS eine sehr günstige Kommunikationsform, die es ermöglicht, bequem und einfach miteinander in Kontakt zu treten", so Breul. Zudem sei es auch äußerst vorteilhaft, dass der Dienst mit jedem Handy-Endgerät funktioniere. (pte)