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Benedikt XVI.

Papst erhält eigenen YouTube-Kanal

19.01.2009
Von pte pte
Die katholische Kirche setzt zunehmend auch auf moderne Kommunikationstechnologien, um ihre Glaubensbotschaft in der Bevölkerung zu verbreiten.

US-amerikanischen Medienberichten zufolge soll Papst Benedikt XVI. demnächst sogar seinen eigenen Kanal auf der Internet-Videoplattform YouTube erhalten. In Zusammenarbeit mit Google sollen das Vatikan TV Center und Radio Vatikan Interessierten dort künftig Texte und Videos von Papstreden und nützliche Zusatzinformationen rund um das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche zur Verfügung stellen. Nähere Informationen zum Projekt will die Pressestelle des Vatikan aber erst im Laufe dieser Woche veröffentlichen.

"In der römisch-katholischen Kirche werden neue Kommunikationsmittel bereits seit geraumer Zeit eingesetzt", bestätigt Paul Wuthe, Medienbeauftragter der österreichischen Bischofskonferenz, auf Anfrage von pressetext. Insbesondere das Internet habe sich in dieser Hinsicht in den vergangenen Jahren sehr gut bewährt. "Im städtischen Bereich hat mittlerweile jede Pfarre ihre eigene Homepage, in ländlichen Regionen immerhin rund die Hälfte", schildert Wuthe. Die Tendenz zeige in eine deutliche Richtung. "Der Einsatz neuer Technologien nimmt beständig zu. Man muss sich in diesem Zusammenhang allerdings die Frage stellen, welches Medium sich überhaupt für welche Botschaft eignet", merkt Wuthe an.

Eine eigene Homepage im Web habe für eine Pfarre einige wesentliche Vorteile. "Eine Homepage ist zunächst einmal ein Ort, auf dem man sich sehr gut präsentieren kann. Für eine Pfarre ist es zudem eine sehr kostengünstige Möglichkeit, aktuelle Informationen möglichst schnell und einfach zur Verfügung zu stellen", fasst Wuthe zusammen. Auch der neu startende YouTube-Kanal des Papstes sei sicherlich ein "hilfreiches ergänzendes Medium". "Für all jene Menschen, die die neuesten Informationen möglichst schnell zur Hand haben wollen, ist das sicherlich eine sehr sinnvolle Sache. Eine Rede des Papstes persönlich in natura erleben zu können, wird aber sicherlich auch weiterhin ein ganz besonderes Erlebnis bleiben, dessen Atmosphäre mit neuen Kommunikationstechnologien nicht einzufangen ist", meint Wuthe.

Dass der Vatikan gegenüber neuen Technologien zunehmend aufgeschlossener wird, zeigen auch verschiedene andere Engagements in diesem Bereich. So ist mit "iBreviary" erst vor kurzem ein Gebetsbuch als Applikation in Apples iTunes Store erschienen. Das von einem italienischen Priester mit Unterstützung eines Web-Designers entwickelte Programm enthält nach Angaben der Entwickler zahlreiche Gebete für die tägliche Messe und jede sonstige Lebenslage. Dass sich moderne Kommunikationstechnologien von der Kirche sehr erfolgreich einsetzen lassen, habe nicht zuletzt auch die SMS-Aktion im Rahmen des Papstbesuchs in Österreich im Jahr 2007 gezeigt. "Das Feedback aus der Bevölkerung auf die Aktion war so positiv, dass wir 2008 zur Fastenzeit noch einmal ein ähnliches Projekt gestartet haben", so Wuthe abschließend. (pte)