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Für Sünder und Paranoide

Digitaler Spürhund verfolgt Datenspuren im Web

22.08.2008
Von pte pte
Zwei Web-Dienste kooperieren, damit Menschen ihre Online-Weste finden und reinigen können.

Die Personensuchmaschine 123people hat eine Kooperation mit dem Online-Schutzdienst ReputationDefender bekannt gegeben. Das Unternehmen bietet damit seinen Usern die Möglichkeit, die eigene Datenspur im Internet gezielt zu verfolgen und gegebenenfalls gegen unerwünschte Informationen vorgehen zu können. Kernstück der Suchtechnologie ist dabei der Search- and Destroy-Service. Fotos, Videos, Blogeinträge oder andere personenbezogene Inhalte können mit dem Dienst gefunden und auch entfernt werden.

123people bietet seit Februar die Möglichkeit, im Internet nach Namen zu suchen und entsprechende Informationen aufzuspüren. "Mittlerweile können wir auf 100.000 Visits täglich verweisen und haben uns im Suchbusiness schon einen Namen gemacht", behauptet Bernhard Lehner, Marketingverantwortlicher bei 123people im Gespräch mit pressetext. Dabei soll die Suchmaschine auch helfen, Informationen über die eigene Person aufzuspüren. "Über ein 123people-Profil können registrierte Nutzer laufend die Informationen im Auge behalten, die im Web unter dem eigenen Namen als Suchwort zu finden sind", erklärt Lehner.

Personensuchmaschinen sind in der vergangenen Zeit des Öfteren in das Visier von Datenschützern gekommen. Die Dienste würden privaten Datenspionen in die Hände spielen, kritisieren Datenschutzexperten. Die Betreiber selbst weisen dagegen wiederholt darauf hin, dass sie keine Daten speichern, sondern nur ohnehin öffentliche Informationen im Web aufspüren. "Im Gegenteil haben User über unseren Dienst ständig einen Überblick über alle Informationen zu ihrer Person", hält Lehner fest.

"Bei 100.000 Visits pro Tag erreicht uns täglich lediglich eine einstellige Anzahl an E-Mails von Personen, die über unseren Dienst unerwünschte personenbezogene Informationen gefunden haben. Dieser Prozentsatz ist äußerst gering", meint Lehner. 123people empfiehlt diesen Usern schließlich, sich an den Betreiber der Seite zu wenden, auf der die Informationen veröffentlicht wurden. "Die meisten Nutzer sind froh, über uns überhaupt auf diese Seiten gestoßen zu sein. Durch die Kooperation mit ReputationDefender wollen wir es unseren Usern nun leichter machen, unerwünschte Informationen auch beseitigen zu können", sagt Lehner.

Der Service ReputationDefender ist kostenpflichtig. Für eine monatliche Gebühr von zehn Euro überwacht das Unternehmen die eigene Datenspur im Internet. Ein monatlicher Report informiert den Kunden über die aktuelle Web-Datenlage zur Person. Tauchen unerwünschte Informationen, beispielsweise peinliche Bilder, spontan gedrehte Videos oder unbedachte Blogeinträge auf, so stehen die Experten von ReputationDefender mit Rat und Tat zur Seite. Einerseits wird die Arbeite des Online-Schutzdienstes von IT unterstützt, andererseits aber auch durch Angestellte, die sich mit Webseiten-Betreibern in Verbindung setzen und um Löschung der Informationen ersuchen. (pte)