Deutsche wollen im Home Office arbeiten

Virtuelle TK-Anlage stellt Workflow sicher

26.05.2009
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Das Gros der Deutschen wünscht sich einen Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden. Der Wunsch nach dem Home Office scheitert dabei meist nicht an der Technik, sondern eher am rückständigen Denken deutscher Führungskräfte.

Fast drei Viertel der deutschen Arbeitnehmer wünschen sich flexiblere Arbeitsbedingungen oder arbeiten bereits regelmäßig von zu Hause aus. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Branchenverbands Bitkom unter 1.000 Bundesbürgern ergeben. Allerdings kommen lediglich zehn Prozent der deutschen Arbeitnehmer bereits heute in den Genuss, ganz oder zeitweise von zu Hause aus arbeiten zu dürfen. Für 62 Prozent der Erwerbstätigen ist die regelmäßige Arbeit im Home-Office noch ein frommer Wunsch. Jens Weller, Geschäftsführer bei Toplink interpretiert die Ergebnisse dahin gehend, dass "zwischen der Realität und dem Wunschdenken vieler deutscher Arbeitnehmer noch eine große Lücke klafft. Offensichtlich bewerten die Führungskräfte in deutschen Unternehmen die Risiken der Heimarbeit stärker als die Vorteile." Dabei argumentiert Weller nicht ganz uneigennützig, denn sein Unternehmen hat sich auf die Vermarktung von TK- und Kommunikationslösungen spezialisiert.

So wundert es denn auch nicht weiter, dass der Manager weniger in der Technik, als in dem Vertrauensvorschuss, den Arbeitgeber ihren Angestellten mit nach Hause geben müssten, ein Problem sieht. Die Flexibilisierung der TK-Anlage lässt sich Weiler zufolge über eine virtuelle Telefonanlage realisieren. Als einzige Voraussetzungen müssten beim Heimarbeiter ein Breitbandanschluss und Telefone vorhanden sein, mit denen sich über das Internet-Protokoll telefonieren lässt. Per Webfrontend könnten die Mitarbeiter im Home Office dann auch in Telefonkonferenzen eingebunden werden.

Folgt man der Argumentation des Bitkom als ursprünglichem Initiator der Studie weiter, dann profitieren Beschäftigte und Unternehmen von Telearbeit. Nicht zuletzt trage die Telearbeit in Zeiten der Wirtschaftskrise zur Effizienzsteigerung bei: Pendler könnten viel Zeit sparen und Arbeitgeber Büroflächen reduzieren.

Mehr zum Thema

Ratgeber Teleworking: So wird Ihr Zuhause zum Home Office