Sparkurs bei T-Systems

Mitarbeiter sollen weniger reisen

14.05.2009
Mit der Anschaltung von acht Cisco-Videokonferenz-Anlagen vom Typ TelePresence will die Telekom-Tochter T-Systems ihre Reisekosten um zehn Prozent senken.

Nachdem Wettbewerber wie British Telecom hierzulande bereits seit längerem mit den TelePresence-Systemen von Cisco arbeiten, nahm nun auch T-Systems eine entsprechende Anlage in Betrieb. Als Videokonferenzstandorte wurden vorerst die Niederlassungen in Berlin, Bonn, München, Frankfurt, Darmstadt und Stuttgart ausgebaut. Dabei können bis zu vier Konferenzorte miteinander verbunden werden. Weitere Standorte sollen sowohl national aus auch international folgen. Ob dabei weiter Cisco-Systeme zum Einsatz kommen, ist laut T-Systems CIO Stefan Schloter offen: "Wir haben keine Präjudiz für Cisco". So kann sich Schloter auch die Einführung entsprechender Systeme von Tandberg oder Polycom vorstellen. Die Entscheidung, in der ersten Phase auf Cisco zu setzen, liegt nach Aussagen des CIO in der Historie begründet: "Aufgrund von Testinstallationen hatten wir schon Erfahrungen mit TelePresence gesammelt."

Im Gegensatz zum ATM-Zeitalter, als die Telekom öffentliche Videokonferenzstudios stundenweise vermietete, ist beim derzeitigen System kein entsprechender Service angedacht. Das liegt unter anderem daran, dass T-Systems in Kundengesprächen die Erfahrung machte, dass die Bereitschaft des C-Level-Managements - an das sich die hochauflösenden Konferenzsysteme richten - sehr gering ist, für eine Videokonferenz ein anderes Gebäude aufzusuchen. Für diese Klientel, so ein T-Systems-Mitarbeiter, sollten die Systeme direkt vor dem Büro oder maximal ein Stockwerk tiefer installiert sein.

Auch wenn die Telekom-Tochter TelePresence nur intern nutzt, rechnet sie damit, dass sich die Investitionskosten bis 2011 bezahlt machen. Mit den virtuellen Meetings sollen nämlich die Reisekosten um rund zehn Prozent gesenkt werden. Eine Sparvorgabe, über die die Mitarbeiter gar nicht unglücklich sind, denn für sie bedeutet es entsprechend weniger Reisestress. "Alleine für die erste Woche wurden bereits über 70 Sitzungen gebucht", freut sich CIO Schloter über die Akzeptanz der neuen Systeme.