DSL-freies Holland

Per Glasfaser ins Internet

20.11.2008
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Glückliches Holland - während hierzulande viele Anwender noch um einen leistungsfähigen DSL-Anschluss kämpfen, sollen die Niederländer bald per Glasfaser ins Internet gehen.

Noch können deutsche Privatkunden und Soho-Anwender von einem Glasfaser-Anschluss in der Regel nur Träumen. Von einigen regionalen Anwendern wie Mnet einmal abgesehen, gibt es keinen bundesweiten Masterplan, um Deutschland auch in Sachen Infrastruktur in das Zeitalter der Informationsgesellschaft zu katapultieren. Statt konkrete Pläne für den Glasfaserausbau zu entwickeln, treten Telekom, Arcor, O2 und Co lieber auf die Bremse und sehen unter Hinweis auf ungeklärte Regulierungsfragen jeweils den Konkurrenten in der Pflicht, den ersten Schritt zu tun.

Dass es auch anders geht, zeigen derzeit unser holländischen Nachbarn. Spätestens in fünf bis sieben Jahren, so Medienberichte, sollen die Holländer per Glasfaser online gehen. Bis zu diesem Zeitpunkt sollen dann fast alle Haushalte per Fiber to the Home (Ftth) erschlossen sein. In den Ausbau will KPN zwischen sechs und sieben Milliarden Euro investieren. Gleichzeitig plant der ehemalige Staatsmonopolist einen 41prozent Anteil an Reggefiber zu übernehmen. Das Unternehmen ist unter anderem auf Ftth-Lösungen spezialisiert.