Telekom-Chef

René Obermann zu Finanzkrise und Datenschutz

20.10.2008
Telekom-Chef René Obermann erwartet keine negativen Auswirkungen der Finanzkrise auf das Geschäft des Konzerns.

Der "Bild"-Zeitung (Montagausgabe) sagte Obermann: "Am Markt sind wir gut unterwegs, wir haben eine solide Bilanz und Finanzierung. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Krise gut durchstehen." Die Branche sei in der Vergangenheit in krisenhaften Zeiten weitgehend stabil gewesen.

Der Stellenabbau bei der Telekom sei noch nicht vorbei, sagte der Vorstandschef. "Der Personalumbau muss leider noch eine Zeit weitergehen. In modernen Service- und Technikberufen werden wir weiter einstellen und vor allem junge Leute ausbilden. In den Bereichen, wo weniger Arbeit zu tun ist, werden Stellen entfallen". Der Telekom-Chef fügte hinzu, man werde "wie in der Vergangenheit so sozialverträglich wie möglich vorgehen".

Rene Obermann, Deutsche Telekom: "Hunderprozentigen Datenschutz gibt es nicht."
Rene Obermann, Deutsche Telekom: "Hunderprozentigen Datenschutz gibt es nicht."
Foto: Telekom AG

Angesichts der jüngsten Datenpannen bei der Telekom hat Obermann einen hundertprozentigen Datenschutz ausgeschlossen und erneut die schnelle Berufung eines Datenschutzvorstands angemahnt. "Hundertprozentigen Schutz kann kein Unternehmen versprechen. Auch nicht die Deutsche Telekom. Das wäre unseriös." Jeder hinterlasse "ständig und überall einen elektronischen Fingerabdruck." Obermann erklärte, die Telekom habe die Schutzvorkehrungen nochmals verschärft und regte eine "Art TÜV-Siegel für Datensicherheit" an. "Wir müssen in Zukunft immer einen Schritt schneller sein als kriminelle Datendiebe und deren Angriffe. Dafür tun wir unser Bestes", sagte der Telekom-Chef.

Der Manager sprach sich für eine rasche Benennung eines Datenschutzvorstands im Konzern aus: "Es wird einen Vorstand für Datensicherheit geben. Das habe ich erreicht. Jetzt geht es darum, diesen schnell zu benennen." Der Telekom-Aufsichtsrat hatte die Benennung eines Vorstandsmitglieds für Datenschutz vergangene Woche überraschend verschoben. Obermann erklärte, er hoffe auf eine kurzfristige Entscheidung. "Mir ist es sehr wichtig, dass der neue Vorstand schnell seine Arbeit aufnehmen kann", sagte Obermann. (dpa/tc)