Unified Communications als Wettbewerbsvorteil

"Der Schnelle frisst den Langsamen"

02.07.2008
Von 
Oliver Häußler arbeitet als freier Journalist und Moderator in der IT- und Telekommunikationsbranche. Seine journalistischen, wirtschaftlichen und technischen Erfahrungen sammelte der Kommunikationswissenschaftler während seiner über 20 Jahre langen Tätigkeit als Chefredakteur von renommierten Fachzeitschriften wie der Funkschau, FunkschauHandel, NetworkWorld und als Moderator von Kongressen, Webcasts und zahlreichen Podiumsdiskussionen.
Kommunikation gewinnt zunehmend an Bedeutung und entwickelt sich zum Produktionsfaktor Nummer eins. Unified Communications (UC) beschleunigt die Bürokommunikation und verändert unsere Arbeitswelt grundlegend.

Unternehmen brauchen optimierte Kommunikation: Das Marktforschungshaus Berlecon Research hat in einer Umfrage bei deutschen Geschäftsbereichsleitern festgestellt, dass 80 Prozent der Befragten eine Integration verschiedener Kommunikationskanäle unter einer Nutzeroberfläche für sinnvoll halten. Weit mehr als die Hälfte wünschen sich eine bessere Integration von Kommunikationsmedien und -lösungen. Etwa zwei Drittel sind davon überzeugt, dass die Einbindung von Kommunikationsfunktionen in Office-Anwendungen dazu beitragen kann, effizienter zu kommunizieren. "Wir generieren keinen Bedarf für Unified Communications", stellt Helmut Binder, Geschäftsführer Marketing und Produkt-Management von T-Systems fest, "der Bedarf ist bereits da."

'Das Kommunikationsvolumen nimmt zu, die Kunden erwarten eine schnelle Reaktion.'
'Das Kommunikationsvolumen nimmt zu, die Kunden erwarten eine schnelle Reaktion.'
Foto: Berlecon

Die wichtigsten Ursachen dafür: "Das Kommunikationsvolumen nimmt zu, Kunden erwarten schnelle Reaktion, hinzu kommt, dass die Anforderungen an die Produktivität der Mitarbeiter - auch unterwegs - immer höher werden", erläutert Nicole Dufft, Geschäftsführerin der Berlecon Research GmbH. "Zudem wird die Vernetzung mit externen Partnern wie Dienstleistern und Lieferanten immer dichter - mit entsprechend höheren Anforderungen an eine reibungslose Kommunikation."

UC regelt die Kommunikationsflut

Die Arbeitswelt verändert sich also grundlegend, und Unified Communications (UC) zeichnet sich als Lösung für die gestiegenen Anforderungen an die Kommunikation ab, denn UC kann alle wesentlichen Funktionalitäten der Bürokommunikation integrieren. Das Konzept hilft einerseits dabei, mit dem rasant wachsenden Kommunikationsaufkommen besser zurechtzukommen, andererseits bewirkt es bessere Teamzusammenarbeit sowie einen optimierten Kundenservice.

Mit diesen Eigenschaften hat UC das Potenzial, die Unternehmen im Sturm zu erobern. "Unified Communications ist gleichbedeutend mit einer Revolution, die unsere Arbeit vollständig verändern wird", verkündete Microsoft-Gründer Bill Gates anlässlich der Vorstellung von Microsofts UC-Strategie.

Da Unternehmen, die UC einsetzen, ihre Entscheidungszyklen deutlich verringern können, eröffnen sich Wettbewerbsvorteile künftig nach völlig neuen Kriterien: "Nicht der Große wird wie bisher den Kleinen fressen, sondern der Schnelle den Langsamen", prophezeit Joachim Adolphi, technischer Manager Fachvertrieb Unified Communications bei der Cisco Systems GmbH. "In Zukunft wird die Frage mehr und mehr Gewicht bekommen, wie schnell Information erhältlich ist, um Entscheidungen zu treffen. UC trägt hierzu einen ganz entscheidenden Anteil bei, da es Wissens- und Entscheidungsträger miteinander verbindet und so schnelle Aktionen ermöglicht."

Wer nach diesen Erkenntnissen noch immer an Unified Communications zweifelt, wende sich an den US-amerikanischen Zukunftsforscher John Naisbitt, der die Veränderungen in unserer Gesellschaft bereits vor zwei Jahren treffend mit dem Satz formulierte: "Die neue Quelle der Macht ist nicht mehr Geld in der Hand von wenigen, sondern Informationen in der Hand von vielen." (mb)