eBay greift bei Skype durch

02.10.2007
Skype-Mitgründer Niklas Zennström wird ersetzt. Zudem schreibt eBay einen Milliardenbetrag ab.

Der Internettelefonie-Dienst Skype bekommt einen neuen Chef anstelle des Mitbegründers Niklas Zennström. Außerdem wird der Mutterkonzern eBay eine Abschreibung von gut einer Milliarde Euro verbuchen, wie das Unternehmen am Montag ankündigte. eBay-Strategiechef Michael van Swaaij werde zunächst kommissarisch die Führung bei Skype übernehmen. Das Online-Auktionshaus eBay hatte Skype 2005 für 2,6 Milliarden Dollar übernommen. Kritiker nannten den Kauf oft überteuert: Skype erwirtschaftete zum Beispiel im zweiten Quartal einen Umsatz von 90 Millionen Dollar bei 220 Millionen registrierten Nutzern.

Die Skype-Altaktionäre erhalten unterdessen eine weitere Zahlung von 375 Millionen Euro. Sie hatten beim Verkauf eine zusätzliche ergebnisabhängige Zahlung von bis zu 1,2 Milliarden Euro ausgehandelt. eBay teilte mit, angesichts der Fortschritte und des Wachstums der Nutzerzahl betrachte man die 375 Millionen Euro als gerechtfertigt. Der Betrag werde mit weiteren 630 Millionen Euro im dritten Quartal als Abschreibung verbucht. Nähere Details zu dieser Summe wurden nicht genannt. Mit Skype können Nutzer untereinander kostenlos über das Internet telefonieren sowie Textnachrichten und Dateien austauschen. Zennström ist derzeit auch als Mitbegründer des Internet-TV-Dienstes Joost aktiv. (dpa/ajf)