VMware-Benchmark

Die Top-Server für Virtualisierung

10.06.2009
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Virtualisierungs-Performance: Zwei-Sockel-Server

Server mit zwei Prozessoren sind das primäre Einsatzgebiet von AMDs Opteron und Intels Xeon. Bei den Quad-Core-Opterons der Serie 2300 gibt es die 65-nm-Modelle „Barcelona“ mit 2 MByte L3-Cache und die 45-nm-CPUs „Shanghai“ mit 6 MByte L3-Cache. Die Intel-basierten Server setzen auf die Xeon-5400-Serie „Harpertown“ und auf die neue Xeon-5500-Serie „Nehalem-EP“. Die CPUs arbeiten ebenfalls mit Quad-Core-Technologie, die 5500er Xeons beherrschen zusätzlich Hyper-Threading.

Das folgende Diagramm zeigt die konsolidierte Virtualisierungs-Performance der Systeme:

Xeon-5500-Phalanx: Die drei führenden Server von Cisco, Dell und HP bieten mit den Nehalem-Xeons mehr als die doppelte Virtualisierungsleistung im Vergleich zum schnellsten AMD-basierten System HP ProLiant DL385 G5p. Während der Opteron-Server nur acht „Tiles“ ermöglicht, lassen die Xeon-5500-Server bis zu 17 Tiles parallel laufen.

Im nächsten Diagramm sehen Sie die Performance eines einzelnen Tiles (6 VMs). Damit lässt sich die Geschwindigkeit der Applikation in der virtuellen Maschine vergleichen:

Mehr Einheit: Wird die Performance eines „Tiles“ (entspricht sechs VMs) verglichen, so sind die Abstände zwischen den verschiedenen Hardwareplattformen deutlich kleiner. Der große Unterschied liegt in der Anzahl der parallel laufenden Tiles.

Bei der detaillierten Betrachtung zeigt sich, dass beispielsweise zwei Xeon X5570 (Nehalem-EP) im Supermicro-Server 6026T-NTR+ die gleiche Tile-Performance wie im Cisco B200-M1 bieten. Allerdings laufen beim Cisco-Server 17 Tiles parallel, beim Supermicro-System nur zehn.

Hier wird deutlich, dass die Performance innerhalb einer virtuellen Maschine (VM) bei zusätzlichen parallelen VMs nicht entsprechend sinken muss, solange die Ressourcen des Servers noch nicht aufgebraucht sind. Denn die zwei virtuellen Prozessoren, die jeder VM zur Verfügung stehen, sind bei den VMmark-Workloads stets nur teilweise ausgelastet. Kommen zusätzliche VMs beim Server hinzu, so müssen deshalb die zwei Xeon X5570 noch immer nicht voll ausgelastet sein. Beim Supermicro-Server sind die zwei Xeon X5570 bei zehn Tiles definitiv noch nicht unter Volllast, weil der Cisco-Server bei 17 Tiles die identische Tile-Performance bietet. Allerdings verfügt der Supermicro 6026T-NTR+ nur über 64 GByte Arbeitsspeicher. Bei benötigten zirka 6 GByte RAM pro Tile sind somit mehr als zehn Tiles ohne bremsendes Storage-Swapping nicht möglich. Der Cisco B200-M1 ist jedoch mit 96 GByte RAM ausgestattet und hält damit sogar 17 Tiles fast vollständig im Arbeitsspeicher.