Embedded-Markt

Intel schnappt sich Wind River

04.06.2009
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Intel zahlt rund 884 Millionen Dollar in bar für Wind River Systems, einen Spezialanbieter von Software für sogenannte Embedded Systems.
Die Intel-Zentrale in Santa Clara, Kalifornien
Die Intel-Zentrale in Santa Clara, Kalifornien
Foto: Intel

Intel bietet 11,50 Dollar in bar für jede Wind-River-Aktie. Aktuell entspricht das einem Aufgeld von 44 Prozent (auf den gestrigen Schlusskurs), noch im vergangenen August hatte das Wind-River-Papier aber etwa in Höhe der Offerte notiert. Intel will mit dem Zukauf sein Engagement in Bereichen wie Embedded Systems und Handheld-Geräte ausbauen und so auch seine Abhängigkeit vom Markt für PC- und Server-Prozessoren verringern.

Wind River soll als hundertprozentige Intel-Tochter weiter seine Software entwickeln und neben Intel-Chips wie gewohnt auch andere Hardware-Plattformen bedienen. Die Firma wurde 1981 gegründet, sitzt in Alameda (Kalifornien). Mit etwa 1600 Mitarbeitern in 15 Ländern weltweit setzt Wind River im zuletzt abgeschlossenen Geschäftsjahr (31. Januar 2009) knapp 360 Millionen Dollar um.

Wind River entwickelt Betriebssysteme, Middleware und Software-Design-Tools für verschiedene Embedded Systeme. Flaggschiffprodukte sind das Echtzeit-Betriebssystem "VxWorks" sowie verschiedene kommerzielle Plattformen auf Linux-Basis. Im Oktober hatte Wind River die südkoreanische Mizi Research übernommen, die sich auf die Entwicklung mobiler Anwendungen spezialisiert hatte. Auf der Kundenliste der Kalifornier stehen Branchengrößen wie Alcatel-Lucent, BMW, Boeing, Bombardier, Mitsubishi, Motorola, die NASA, Sony sowie Verizon.