Microsoft-Betriebssystem

HP denkt angeblich über Windows-Alternativen im PC-Geschäft nach

15.09.2008
HP beschäftigt sich mit einer Linux-basierenden Alternative zu Microsoft Windows auf Desktops und Notebooks. Von einer Strategie zur Abkehr von Windows kann aber keine Rede sein.

Das Wirtschaftsmagazin "Business Week" will aus Unternehmensquellen erfahren haben, dass sich HP mit einem Linux-System als Windows-Alternative beschäftigt. Hintergrund sei, dass sich HP in der engen Abhängigkeit von Microsoft nicht mehr wohl fühle und zudem darunter leide, dass manche Kunden das aktuelle "Vista"-System nicht akzeptieren. Gleichzeitig ziele die Idee eines eigenen Betriebssystems darauf ab, den wachsenden Markterfolg von Apple besser parieren zu können. Zwar sind Apples Anteile am PC-Markt noch gering, doch erfreuen sich die Computer wachsender Beliebtheit - was man von Vista derzeit nicht sagen kann.

Was an den Spekulationen dran ist, lässt sich schwer sagen. In dem Artikel gibt Paul McKinney, Chief Technology Officer der Personal Systems Group des Computerbauers, zum Ausdruck, solche Diskussionen seien zwar nicht ausgeschlossen, sie hätten aber unterhalb der Führungsebene stattgefunden. Aus seiner Sicht gebe es keinen Sinn, viel Geld in ein eigenes Betriebssystem zu stecken, da die HP-Kunden dann große Probleme hätten, ihre bestehenden Programme weiter zu nutzen.

HP und auch andere PC-Hersteller bieten schon länger Linux als Alternative für Windows optional an. So auch auf dem neuen Rechnermodell "HP 2133 Mini-Note". Der tragbare Kleincomputer soll gegen den "Eee-PC" von Asus antreten und ist sowohl mit Windows Vista als auch mit "Suse Linux Enterprise Desktop" erhältlich. Das Konkurrenzprodukt "Dell Mini" lässt sich ebenfalls mit Linux oder Windows ordern.

Auch wenn HP wohl sobald keine Computer mit eigenem Linux auf den Markt werfen wird, sucht der Konzern wie auch andere PC-Hersteller mehr denn je nach Wegen, die eigenen Produkte vom Wettbewerb - insbesondere Apple - abzuheben. Hewlett-Packard hatte mit der unlängst präsentierten Touchsmart-Technik bereits einen Schritt in diese Richtung unternommen: Touchsmart gestattet es dem Nutzer, grafische Oberflächen nach dem Vorbild des "iPhone" mit dem Finger zu bedienen und ergänzt somit das Interface von Windows Vista. Schon jetzt verlassen sich die Anbieter also in Sachen Bedienkomfort nicht mehr allein auf Microsoft. (fn)