Artgerechte Datenhaltung senkt Kosten

30.09.2005
Von Manfred Buchmann
Wer die Kostenspirale der Datenhaltung in den Griff bekommen will, sollte sich mit mehrstufiger Speicherarchitektur und "artgerechter" Datenhaltung befassen.

Hier lesen Sie ...

  • wie eine mehrstufige Speicherarchitektur funktioniert;

  • wofür sich Tiered Storage eignet;

  • welche Voraussetzungen dafür nötig und welche Probleme zu lösen sind.

Daten speichern ist eine der leichtesten Übungen. Mausklick oder STRG S genügt - und auf der Festplatte am Ende eines Speicherpfads sind ein paar Blöcke mehr belegt. Die Chancen stehen gut, dass dies auch so bleibt: Benutzer neigen eher zum Speichern als zum Löschen von Daten. Abgesehen davon steht heute so gut wie jedem Geschäftsvorgang - vom Datenbankeintrag über Korrespondenz bis zum Finanzbericht - ein digitales Abbild gegenüber, das je nach Bedeutung auch auf lange Sicht sicher zu verwahren ist. Wachsende Datenberge sind in einer digital agierenden Ökonomie unvermeidbar. Was sich jedoch vermeiden lässt, sind die hohen Kosten für ungeeignete Speichermedien.

Frei nach George Orwell sind alle Daten gleich, nur manche Daten sind gleicher. Als 0/1-Abfolgen auf einem Speichermedium sind sie tatsächlich gleich. "Gleicher" werden sie allein durch ihren Wert. Dieser Wert enthält zudem eine dynamische Komponente, da er sich im Zeitverlauf sehr stark und vor allem abrupt ändern kann. Tiered Storage ist nun ein Ansatz, der Datenkategorien und Speichermedien zueinander in Beziehung setzt und durch artgerechte Datenhaltung eine Senkung der Storage-Kosten erzielen will.

So einfach sich diese Definition auch anhört, dahinter steht eine Reihe von Kriterien, die gegeneinander abzuwägen sind. Das Ausmaß der Datensicherheit gehört ebenso dazu wie die Performance oder die Häufigkeit der Benutzung. Sie bestimmen die Art des Speichermediums. Sieht man einmal von optischen Speichern ab, dreht sich heute im Enterprise-Segment alles um Festplatten und Tape in den verschiedensten Kombinationen und Ausprägungen.

Online, nearline, offline

Online Storage basiert in aller Regel auf Fibre-Channel-Platten. Abgesehen von Solid State Disks bieten sie die höchste Performance und Zuverlässigkeit und sind zugleich der kostenintensivste Speicher. Generell ist zu beachten, dass Festplatten aufgrund ihrer mechanischen Komponenten nicht hundertprozentig ausfallsicher sind. Fibre-Channel-Raid-Systeme eignen sich für Daten, die geschäftskritisch sind, häufig genutzt werden und schnell bereitstehen müssen. Datenbanken, E-Mail und Workflow-Systeme sind dafür typische Enterprise-Applikationen.