Laut Angaben des US-Justizministeriums hat sich der flüchtige Spammer Eddie Davidson in seiner Heimatstadt Bennet, Colorado, erschossen. Zuvor soll er seine Frau und seine dreijährige Tochter umgebracht haben. Berichten in der Lokalpresse zufolge sei zudem ein weiblicher Teenager angeschossen worden. Das Mädchen habe jedoch überlebt. Die Polizei fand am Tatort außerdem einen unverletzten Säugling.

Davidson ist sei dem vergangenen Sonntag flüchtig. Er hatte sein Gefängnis in Florence, Colorado, unerlaubt verlassen und war von seiner Frau mit dem Auto abgeholt worden. Die Einrichtung, angegliedert an einen Hochsicherheitstrakt, verfügt nur über eine geringe Sicherheitsstufe. Ende vergangenen Jahres hatte Davidson eine 21-monatige Haftstrafe angetreten, nachdem er sich zuvor als Spammer ("Colorado Spam King") schuldig bekannt hatte. Auf seinen Konten fand die Polizei rund 3,5 Millionen Dollar, die er seit 2003 als Auftrags-Spammer im Home Office verdient hatte. Seinen "Betrieb" nannte er "Power Promoters". Primär dienten seine Mailings der Kurspflege von Penny Stock, als fast wertlosen Aktien. In der Regel schossen deren Kurse nach den Rundschreiben in die Höhe, wodurch die Drahtzieher nette Gewinne einfahren konnten. Davidson wurde mit einer Gewinnbeteiligung bezahlt. So zahlte ihm eine Firma aus Houston, Texas, etwa 1,4 Millionen Dollar, wie im Prozess ans Licht kam. (ajf)