E-Business, ERP und SCM

Standards für firmenübergreifende Prozesse fehlen

26.03.2009
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany
Firmen aus der Fertigungs- und Automobilindustrie bemängeln fehlende Standards für E-Business. So ließen sich Medienbrüche, manuelle Arbeiten und Verzögerungen vermeiden. Dies ergab eine Studie der SupplyOn AG und der Wirtschaftsverband Stahl und Metallverarbeitung e.V. (WSM).
Für diese Abläufe nutzen Firmen heute E-Business-Plattformen.
Für diese Abläufe nutzen Firmen heute E-Business-Plattformen.

Befragt hatten der SCM-Spezialist SupplyOn AG und der Wirtschaftsverband Stahl und Metallverarbeitung e.V. (WSM) rund 700 Manager, die in Zulieferbetrieben der Fertigungs- und Automobilindustrie für Vertrieb, Logistik und andere kundennahe Bereiche zuständig sind. Die Betriebe wickeln bereits elektronische Transaktionen mit anderen Firmen ab und sehen solche Konzepte auch als geeignet an, dem Preis- und Innovationsdruck zu begegnen - wirtschaftlich angespannte Situation vieler Zulieferbetriebe ist hinlänglich bekannt. Allerdings sind die Firmen laut der Studie gezwungen, sich mit zahlreichen, unterschiedlichen E-Business-Plattformen auseinandersetzen. Hohe Administrations- und Schulungsaufwand seien die Folge. Hinzu kommt: Für die unterschiedlichen Prozesse sind Daten in einer jeweils anderen Form aufzubereiten. Sie würden am liebsten mit möglichst vielen ihrer Kunden über eine einheitliche Plattform kommunizieren können, lautet das nicht ganz überraschende Resümee des Werks.

SupplyOn selbst betreibt eine E-Business-Plattform für die Automobilindustrie, somit verwundert die Motivation für die Studie nicht. Eigenen Angaben zufolge hat SupplyOn jedoch nicht nur die eigenen Kunden befragt.

Continental mahnt E-Business-Standards für Zulieferer an

Um Prozesse für verschiedene Kunden einheitlich abwickeln zu können, sind Standards erforderlich, die es noch nicht gibt. "Die Automobil- und Fertigungsindustrie ist gehalten, sich auf verbindliche Standards für E-Business zu einigen - im Sinne der gesamten Zulieferbranche", so Günter Fella, Senior Vice President bei Continental, der in der Studie zu Wort kommt. Das Unternehmen verwendet wie auch Bosch, ZF und Schaeffler die SupplyOn-Plattform. Schaeffler ist derzeit in den Schlagzeilen, weil die Firma trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten den Konkurrenten Continental übernehmen will.

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"Es ist wichtig, dass sich die großen Industrieunternehmen auf eine gemeinsame Plattform zur Abwicklung von Lieferantenprozessen verständigen", SupplyOn-Chef Markus Quicken. Dabei sei es jedoch nicht damit getan, nur Datenformate abzustimmen. "Gemeinsame Formaten bietet nur einen begrenzten Mehrwert, wenn darauf keine standardisierten Prozesse aufsetzen."