Linux, Datenbank, Virtualisierung

Die besten Open-Source-Plattformen

15.10.2008
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.
Jedes Jahr vergibt die CW-Schwesterpublikation InfoWorld die "Best of Open Source Software Awards." Wir stellen die Gewinner im Bereich Plattformen und Middleware vor.

In der Backend-IT vieler Unternehmen arbeiten heute zahlreiche Open-Source-Komponenten. Neben quelloffenen Betriebssystemen nutzen IT-Verantwortliche auch Open-Source-Lösungen für die Bereiche Virtualisierung, Daten-Management und Integration. Experten aus dem InfoWorld Test Center haben die führenden Systeme unter die Lupe genommen. Ausgezeichnet wurden folgende Produkte:

Server-Betriebssysstem: CentOS

Obwohl auch FreeBSD und OpenSolaris ihre Anhänger unter IT-Managern haben, entschieden sich die Softwaretester für eine klassische Linux-Distribution: CentOS basiert auf dem Quellcode von Red Hat Enterprise Linux (RHEL), verzichtet aber auf das Label und die Wartungs- und Supportdienste des amerikanischen Anbieters. Damit entfallen für Benutzer auch kostenpflichtige Support-Verträge. Linux-Administratoren, die diese Unterstützung nicht benötigen, erhalten mit CentOS eine freie und unverfälschte Version von RHEL. Anwender können sich auf Updates verlassen, die jeweils nur kurze Zeit nach den Ergänzungen Red Hats verfügbar sind.

Enterprise Service Bus: JBossESB

In Service-orientierten Architekturen (SOA) bildet ein Enterprise Service Bus (ESB) häufig die grundlegende Integrationsschicht. Als Bestandteil der JBoss Enterprise SOA Platform von Red Hat bietet der JBossESB zahlreiche Funktionen für die Service-Integration und Mediation. Dazu gehören unter anderem die Transformation von SOA-Services und Features wie Content-based Routing und Policy-Management. Zwar gebe es in einigen Bereichen wie Adapter oder Change-Management Raum für Verbesserungen, urteilen die InfoWorld-Experten. Einige Funktionen der SOA-Suite seien auf Ergänzungen durch Drittanbieter angewiesen. Doch die JBoss-Community bemühe sich darum, Lücken zu schließen. So arbeiten die Entwickler beispielsweise intensiv an der Messaging-Plattform JBM 2.0, um die Leistung des Systems zu verbessern.

Datenbank: MySQL

Brauchbare Open-Source-Datenbanken für den Unternehmenseinsatz gibt es einige (siehe auch: Freie Datenbanken im Vergleich). SQLite3 beispielsweise eignet sich gut für das Entwickeln und Testen von Datenbankanwendungen; PostgreSQL kommt mit mächtigen Suchfunktionen den kommerziellen Konkurrenten nahe. Dennoch ist MySQL für viele Website-Betreiber das System der Wahl. Für das quelloffene System sprechen beispielsweise die sehr gute Lese-Performance und die transparente Unterstützung großer Binary Objects. Ein wichtiger Pluspunkt ist die einfache Bedienbarkeit. Hinzu kommen mächtige Features wie Stored Procedures oder Triggers. Den MySQL-Entwicklern gelang es, eine große Zahl hilfreicher Anwender zu gewinnen, darunter auch prominente Unternehmen wie Ebay, Yahoo! oder Craigslist.