Kleine Helfer

gOS - Das Linux für die Google Community

30.01.2009
Mit "gOS" erhalten Linux-Enthusiasten ein PC-Betriebssystem, bei dem Google Gadgets bereits vorkonfiguriert sind. Die Software basiert auf "Ubuntu".

Nein, das "g" steht nicht für "Google". Das "g" steht für "good". Darauf legen die Entwickler von gOS LLC im kalifornischen Los Angeles großen Wert. Das "gute Betriebssystem" hat sich dennoch zur Aufgabe gemacht, die "Google Gadgets" auf den Linux-Desktop zu zaubern. Nicht, dass es nicht möglich wäre, die Gadgets mittlerweile auf jedem Linux nachträglich zu installieren. Aber ein in dieser Hinsicht hervorragend vorkonfiguriertes System überwindet gewisse Hürden.

Desktop-Linux Ubuntu als Basis

Die neue Version 3.1 basiert auf Ubuntu 8.04.1. Damit haben sich die Entwickler eines der zurzeit wohl beliebtesten Linux-Derivate als Plattform ausgesucht. Dadurch kommen Einsteiger auch sofort mit dem System zurecht. Die Oberfläche setzt auf "Gnome" auf und ist intuitiv zu bedienen. Beim ersten Start von gOS springt direkt die Icon-Armada am unteren Desktop ins Auge. Diese Leiste nennt sich "iBAR".

Das Schmankerl bei dieser iBAR: Wenn Sie mit der Maus über die Icons gehen, heben sich diese hervor - ein schöner 3D-Effekt. Wenn Sie also beispielsweise auf das Firefox-Icon in dieser Leiste mit der Maus gehen, so springt das Icon förmlich aus der Reihe heraus, und Sie starten den Browser mit einem Klick darauf. Da kommt ein Hauch von Apple-Gefühl auf. Wohlgemerkt - ein Hauch.

Wie gesagt: Unter der Haube werkelt ein Ubuntu 8.04.1. Und damit fällt auch die übrige Bedienung leicht. Wer mit Ubuntu umzugehen weiß, der kommt mit gOS sofort klar. Auch hier dient der Paket-Manager "Synaptic" als Schaltzentrale, wenn es sich darum dreht, aus dem schier unerschöpflichen Pool an Software das Richtige zu finden und einfach zu installieren. So haben Sie mit wenigen Klicks ganz schnell ein ausgewachsenes Ubuntu-System erstellt. Doch halt: Das haben die Entwickler eigentlich nie im Auge gehabt. Ein Web-Betriebssystem soll gOS sein, auf das Internet und den Online-Nutzer zugeschnitten, der mit den Google-Anwendungen und Skype im Grunde bestens bedient ist. Ein Nutzer, dessen Rechner das Internet ist, die Google-Welt eben: Er schreibt seine Texte mit dem Online-Office-Paket "Google Text & Tabellen", er verwaltet seine Mails mit "Google Mail", veröffentlicht seine Blogs mit "Google Blog", durchstöbert Videos in "Youtube" und bewahrt mit "Google Desktop" die Übersicht auf seinem Rechner. Das ist die Online-Welt, in der viele heute zu Hause sind, die es schätzen, immer und überall produktiv sein zu können, wo sie sich ins Netz einklinken.

gOS auch für ältere Notebooks

Bei mir daheim fristete ein Compaq-Armada-E500-Notebook ein eher bescheidenes Dasein. In Zeiten von Windows XP/Vista, von Open Suse 11.1 mit KDE 4.x, Ubuntu oder auch Kubuntu haben solche Rechner kaum noch eine Chance. Die dem Notebook damals spendierten 256 MB RAM waren für ein Windows 98 das Nonplusultra, bei dem Appetit der heutigen Betriebssystem-Boliden sind sie dagegen geradezu eine Lachnummer.

Die Entwickler von gOS haben auch daran gedacht: Auf Basis des "Enlightment"-Fenster-Managers gibt es gOS ebenfalls. Enlightment ist weniger speicherhungrig als Gnome und vor allem als KDE. Somit kommen Nutzer mit einem Notebook, das eben nicht mehr als die angesprochenen 256 MB RAM aufweist, ebenfalls in den Genuss, mit gOS zu arbeiten.

gOS mit einigen Google Gadgets.
gOS mit einigen Google Gadgets.

Übrigens: gOS stellt auch ein Icon namens box.net zur Verfügung. Wenn Sie darauf klicken, gelangen Sie zum Anbieter Box.net. Registrieren Sie sich hier, erhalten Sie kostenfrei 1 GB Speicher. Ein weiterer Schritt hin zur Internet-Zusammenarbeit mit anderen. Sie können die dort abgelegten Dateien natürlich für andere freigeben. (Klaus Richter, COMPUTERWOCHE-Leser aus Ratingen)

CW-Fazit

Das Desktop-Betriebssystem gOS taugt zur Plattform für Google-Freaks mit lahmen Rechnern.

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