CW: Es gibt Experten, die sagen, Google wäre besser dran, wenn es anstelle seiner rund eine halbe Million Server auf Unix- und Windows-Basis Mainframes benutzen würde. Sie sagen ferner, dass Großrechner unter gewissen Umständen mittlerweile sogar für kleinere und mittelständische Unternehmen eine sinnvolle Option als Backend-Rechner sein könnten. Was halten Sie von dieser Aussage?
BUTLER: Theoretisch stimmt das. Mainframes bieten im Vergleich zu jeder anderen Server-Plattform nach wie vor fantastische Vorteile in Bezug auf Administration und Verwaltung von Systemlandschaften. Wenn Unternehmen auf diese Punkte Wert legen, dann haben Großrechner hier fast schon einen "natürlichen" Vorteil. Das Beispiel Google zeigt aber etwas anderes: Google hatte von allem Anfang das Bestreben, sowohl seine Serverumgebung komplett selbst zu entwerfen, als auch seinen gesamten Software-Stack komplett selbst zu entwickeln – das schloss etwa auch die Betriebssystemfrage ein. Auf diese Weise wollte das Unternehmen alle teuren Software-Lizenzierungsverpflichtungen umgehen und sich auch nicht an jemanden binden.