Wirtschaftskrise

Dell-Gewinn bricht um die Hälfte ein

27.02.2009
Beim weltweit zweitgrößten PC-Hersteller Dell hat sich wegen der Wirtschaftskrise der Gewinn zuletzt fast halbiert.

Selbst die lange boomenden tragbaren Computer verkaufen sich nun schlechter. Der US-Konzern verschärft daher sein Sparprogramm nochmals drastisch und prüft auch einen weiteren Stellenabbau. Die weltweite Nachfrage bleibe vorerst unsicher, warnte Dell.

Foto: Dell

Der Überschuss des Computerbauers stürzte in seinem Ende Januar abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal um 48 Prozent auf 351 Millionen Dollar (275 Millionen Euro). Der Umsatz brach um 16 Prozent auf 13,4 Milliarden Dollar ein, wie Dell am Donnerstagabend in Round Rock (Texas) mitteilte.

Ein Großteil der IT-Ausgaben werde derzeit aufgeschoben, bis wirtschaftlich wieder mehr Klarheit herrsche, sagte Konzernchef Michael Dell. Die Kosten will Dell nun bis in zwei Jahren sogar um vier statt der bisher geplanten drei Milliarden Dollar senken. Der Konzern baute im vergangenen Jahr bereits mehr als zehn Prozent der Stellen auf zuletzt weltweit 78.900 Jobs ab.

Im gesamten Geschäftsjahr fiel Dells Gewinn um 16 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar. Der Umsatz stagnierte bei 61,1 Milliarden Dollar. Mit den Erlösen enttäuschte Dell die Experten, der um Sondereffekte bereinigte Gewinn lag dagegen dank der bereits erzielten Einsparungen knapp über den Schätzungen. Die Aktie legte nachbörslich nach ersten Verlusten gut zu.

Branchenprimus Hewlett-Packard hatte zuletzt einen Gewinnrückgang um 13 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar hinnehmen müssen und unter anderem die Manager-Gehälter gekürzt. Im weltweiten PC-Geschäft kam HP dem Marktforscher Gartner zufolge zuletzt auf einen Marktanteil von gut 18 Prozent vor Dell mit knapp 14 Prozent.

Hewlett-Packard ist weit weniger als Dell allein vom PC-Geschäft abhängig. Zwar erzielt Dell inzwischen rund ein Drittel seiner Umsätze ebenfalls etwa mit Servern, Speichern, Service und Software. Doch in fast allen dieser Bereiche fielen die Umsätze zuletzt ebenfalls, wenn auch weniger stark als im PC-Geschäft.

Die globale Wirtschaftskrise trifft die gesamte Computer-Branche hart. Nach den früher satten Wachstumsraten stagnierte der weltweite Markt im Schlussquartal 2008 praktisch. In Deutschland sorgte der Boom der Mini-Notebooks Ende vergangenen Jahres noch für Wachstum.

Auch hierzulande rangiert Hewlett-Packard nach Daten des Marktforschers Gartner auf Platz eins, gefolgt von Acer und Fujitsu Siemens. Dell muss sich hinter Medion mit Rang fünf begnügen. (dpa/tc)