"Es ist ein Eigenantrag eingegangen." Dieser müsse jetzt eingetragen werden, über das weitere Vorgehen müsse dann der zuständige Richter entscheiden. An der Börse wurde die Nachricht negativ aufgenommen. Die Infineon-Aktie verlor im frühen Handel 11,89 Prozent auf 0,630 Euro. Die Qimonda-Papiere brachen um 64,11 Prozent auf 0,075 Euro ein. Der Dax lag dagegen mit 1,49 Prozent nur leicht im Minus.
Qimonda mit weltweit rund 12.000 Beschäftigten und Standorten in Dresden und München leidet seit langem unter dem dramatischen Preisverfall bei DRAM-Speicherchips. Die Bauteile werden vor allem in Computern und Spielekonsolen eingesetzt.
Hohe Lasten für Infineon
Seit Wochen kämpft das Unternehmen ums Überleben. Zuletzt war bekanntgeworden, dass die Infineon-Tochter weitere 300 Millionen Euro an frischem Kapital benötigt. Erst kurz vor Weihnachten hatten Sachsen, Portugal und der Mutterkonzern Infineon ein Rettungspaket über 325 Millionen Euro zugesagt.
Infineon drohen nun nach früheren Angaben von Konzernchef Peter Bauer hohe Lasten. Eine genaue Summe hatte er aber nie genannt. Ein Sprecher wollte sich auch am Freitag nicht zu möglichen Belastungen äußern. Ihm liege keine offizielle Bestätigung der Insolvenz vor. Auch ein Qimonda-Sprecher lehnte einen Kommentar ab.
Qimonda-Betrieb geht vorerst weiter
Die Infineon-Tochter hält ihren Betrieb trotz der Insolvenz aufrecht. Der Vorstand sehe "gute Chancen", die zur Neuausrichtung notwendigen finanziellen Mittel in Verhandlungen mit potenziellen Geldgebern und Investoren zu bekommen, teilte das Unternehmen am Freitag in München mit. Man sei bestrebt, wesentliche Unternehmensteile im Rahmen der Insolvenz zu sanieren. "Wir gehen davon aus, dass wir unseren Geschäftsbetrieb mit Unterstützung des vorläufigen Insolvenzverwalters sowie unserer Mitarbeiter im Sinne unseres Restrukturierungsprogramms fortführen können", sagte Vorstandschef Kin Wah Loh. (dpa/tc)