Frisierte Grafikkarte

PNY Geforce 9600 GT XLR8 OC

15.09.2008
Von Christian Helmiss
Schlagworte wie "Übertaktet" oder "Overclocked" werden von Herstellerseite gerne verwendet, weil sie werbewirksam auf eine flotte Performance hindeuten. Was das Tuning bei dieser Mittelklassegrafikkarte gebracht hat, erfahren Sie in diesem Testbericht

Geliefert wird das neue Modell von Geforce mit einer eigenen, nicht referenzgetreuen Kühlkörper-/Lüfterkombination. Diese ist angeblich besonders effektiv und kann so die höhere Temperaturentwicklung ausgleichen, die durch das Übertakten entsteht. Die Übertaktung selbst fällt relativ moderat aus. Der Grafikchip läuft mit einem Takt von 700 MHz, also gerade mal 50 MHz flotter als das Referenzmodell. Der Speicher arbeitet bei 2000 MHz (effektiv), also lediglich 200 MHz schneller als es Nvidias Chipspezifikationen vorsehen.

Im Test erreichte die Grafikkarte 11.552 3D-Marks, während die nicht übertaktete Version auf 10926 Punkte kam. Der Vorsprung liegt hier bei rund 6 Prozent. Auch am Praxisbeispiel zeigte sich, dass sich die Übertaktung kaum auf die Bildraten auswirkte, Lost Planet zeigte 20 statt 19 Bilder/s bei 1600 x 1200 Bildpunkten, Crysis bei 1024 x 768 Pixeln 21 statt 20 Bilder/s. Mehr als 1280 x 1024 Pixel sollten Sie mit dieser Grafikkarte in 3D-Spielen übrigens nicht ansteuern, da Sie sonst auf eine niedrigere Bildqualität herunterschalten müssen, um keine nervigen Ruckler zu erhalten.

Hochaufgelöstes HD-Videomaterial beispielsweise von Blu-Ray-Medien können Sie in Verbindung mit jedem Modell der aktuellen Mittelklasse problemlos abspielen – auch mit der vorliegenden PNY Geforce 9600 GT XLR8 OC. Ihr PC muss nur noch zumindest die Rechenleistung einer Dualcore-CPU beitragen. Unsere Quadcore-CPU beispielsweise wurde mit nur 13 Prozent belastet.

PNY Geforce 9600 GT XLR8 OC: Die Grafikkarte ist 15- und 17-Zoll-Displays geeignet.
PNY Geforce 9600 GT XLR8 OC: Die Grafikkarte ist 15- und 17-Zoll-Displays geeignet.

Der Grafikkartenlüfter arbeitete deutlich lauter als beim Referenzmodell – er heult unter Belastung zeitweise regelrecht auf, um die Abwärme ins PC-Innere zu blasen. Hier sollten Sie für eine gute Belüftung im PC sorgen. Sonst wird er unfreiwillig zum Backofen. Bestellen Sie zu einer starken Grafikkarte gleich einen leisen Gehäuselüfter mit. In den meisten Gehäusen ist dafür ein Platz im Innern, an der Gehäusefront ganz unten vorgesehen . Flüsterleise 120-Millimeter-Lüfter, die gerade mal eine Lautstärke von 10 dB(A) oder weniger erzeugen, sind schon für 7 Euro erhältlich.

Fazit und mögliche Alternativen

Dieses Modell war trotz Übertaktung kaum flotter als das Referenzmodell, arbeitete jedoch deutlich lauter. Da der Kartenpreis auch noch über denen vergleichbarer Konkurrenzmodelle liegt, bleiben letztere die bessere Wahl.

Ebenfalls übertaktet und sogar etwas flotter, aber günstiger ist das Modell Zotac Geforce 9600 GT AMP (Preis: 104 Euro). Den Grafikchip Geforce 9600 GT in einer Grafikkarte im Referenzdesign finden Sie beispielsweise bei der Gigabyte Geforce 9600 GT (Preis: 115 Euro).

Dieser Beitrag stammt von der COMPUTERWOCHE-Schwesterpublikation pcwelt.de .