Barnes & Noble auf dem BlackBerry

Technische Neuerungen treiben E-Book-Markt an

26.03.2009
Von pte pte
Der E-Book-Markt nimm an Fahrt auf und gewinnt ausgehend von den USA immer stärker an Bedeutung.

Wie das "Wall Street Journal" berichtet, hat nun die große Buchhandelskette Barnes & Noble eine kostenlose E-Reader-Applikation für BlackBerry gestartet. Hintergrund dafür ist eine flache Entwicklung im klassischen Buchgeschäft sowie die Übernahme des E-Book-Händlers Fictionwise Anfang des Monats. Mit der E-Reader-Applikation reagiert der Buchhändler aber auch auf die allgemein zunehmende Nutzung von mobilen Geräten als E-Book-Reader.

BlackBerry bringt parallel dazu neue Geräte auf den Markt, die über größere Bildschirme verfügen und das Lesen somit komfortabler machen. "Unser Schritt gründet auf der Nachfrage seitens der Konsumenten", erläutert William Lynch, Präsident von Barnes&Noble.com. Viele der Fictionwise-Kunden besäßen BlackBerrys und hätten Anfragen zum Thema E-Books an das Unternehmen gerichtet. "E-Books sind ein aufkeimender Markt", so Lynch weiter. "Wir glauben, unsere Nutzer werden uns dabei Recht geben. Wir wollen ihnen die richtige Applikation und den richtigen Content für jedes Gerät bieten." Die BlackBerry-Nutzer können den aktuellen E-Reader über den integrierten Browser direkt auf das Gerät herunterladen und bekommen damit Zugang zu kostenlosen elektronischen Büchern. Derzeit bietet Fictionwise rund 60.000 verschiedene Titel in seinem eReader-Shop an.

2008 wurden nach Schätzungen rund 200 Millionen Dollar für E-Books ausgegeben. Der deutsche Medienkonzern Bertelsmann sprach bei der Bekanntgabe seiner Jahreszahlen am Dienstag davon, dass sein E-Book-Geschäft im vergangenen Jahr extrem angestiegen sei. Der zu Bertelsmann gehörende Verlag Random House will bis Ende dieses Jahres in den USA rund 15.000 verschiedene E-Book-Titel anbieten. "E-Books gehören schon lange für bestimmte Verlage, insbesondere wissenschaftliche Verlage, zum alltäglichen Geschäftsmodell. Durch die Entwicklung von E-Book-Lesegeräten für die Endnutzer erhält das Thema E-Books jetzt jedoch eine neue Dynamik und wird erstmals für das breite Publikum interessant", bestätigt auch Claudia Paul, Sprecherin des Börsenvereins des deutschen Buchhandels, gegenüber pressetext.

E-Reader-Software für Smartphones und mobile Geräte sind zwar schon länger auf dem Markt, hatten jedoch bisher immer das Problem zu kleiner Bildschirme, sagen Branchenexperten. Neue Geräte wie der Sony Reader ("PRS-505") oder auch die zweite Version von Amazons "Kindle" könnten in dieser Hinsicht neue Impulse geben. Sony einigte sich zuletzt zudem mit Google auf eine Content-Partnerschaft, wodurch die User Zugriff auf über 500.000 öffentliche Titel erhalten, die Google digitalisiert hat. "Der Publikumsmarkt steht noch am Anfang. Was daraus wird, hängt nicht zuletzt auch damit zusammen, wie diese Lesegeräte im Markt langfristig ankommen", so Paul. Ohne Zweifel seien E-Books für die gesamte Branche aber ein wichtiges Zukunftsthema. (pte)