MWC

Mobilfunkbranche will Einheits-Netzteil bis 2012

17.02.2009
Führende Handy-Hersteller und Mobilfunk-Anbieter haben sich auf ein einheitliches Netzteil für Mobiltelefone geeinigt.
GSMA-Chef Rob Conway (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Wrestler)
GSMA-Chef Rob Conway (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Wrestler)

"Bis zum Jahr 2012 wird die Mehrzahl der Handys mit einem standardisierten Netzteil ausgeliefert", versprach Rob Conway, Chef des Mobilfunkverbandes GSM Association (GSMA) am Dienstag auf dem Mobile World Congress in Barcelona.

Die EU-Kommission hatte zuvor den Handy-Herstellern mit einer Regulierung gedroht, sollte kein einheitlicher Netzteil-Standard geschaffen werden. Industriekommissar Günter Verheugen sagte in einem Interview mit der Deutschen Welle, die Europäische Union werde die Handyhersteller notfalls dazu zwingen, einheitliche Ladegeräte anzubieten, um die Umwelt zu entlasten. Bei über 30 verschiedenen Typen von Ladegeräten in den 27 Ländern der EU gehe seine Geduld langsam zu Ende.

Zu den Unterstützern der Initiative gehören nach Angaben der GSMA 20 Hersteller, darunter namhafte Größen wie Nokia, Samsung, Motorola, LG und Sony Ericsson. Außerdem stehen unter anderen die Netzbetreiber T-Mobile, Vodafone, AT&T, sowie Orange und Telefónica/O2 hinter dem Plan.

Bislang liefern die Handyhersteller ihre Geräte mit unterschiedlichsten Netzteilen aus, die in der Regel untereinander nicht kompatibel sind. "Ich habe zu Hause einen ganzen Schrank voll Netzteile", sagte Conway. Das neue Standard-Ladegerät soll auf der Basis des technischen Standards Micro USB produziert werden. Im Vergleich zu gegenwärtigen Netzteil-Generation sollen die neuen Ladegeräte 50 Prozent weniger Energie benötigen. "Das wird Millionen Tonnen von Treibhausgas im Jahr sparen", sagte Conway.