Mobile-Betriebssystem am Ende

UIQ Technology meldet Insolvenz an

05.01.2009
Nun haben sich die Gerüchte bewahrheitet: Die Firma UIQ Technology, Entwickler der gleichnamigen Benutzeroberfläche für das Smartphone-Betriebssystem Symbian, meldet Insolvenz an. Die Tochterfirma von Sony Ericsson und Motorola war schon länger im Niedergang.

Die Software-Firma UIQ Technology, die den Handy-Herstellern Sony Ericsson und Motorola gehört, ist pleite. Vor einem Gericht in Schweden hat sie Insolvenz angemeldet, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Bisher hatte das Unternehmen die beliebte Benutzeroberfläche UIQ für Smartphones mit dem Betriebssystem Symbian entwickelt, die vorrangig auf Geräten von Sony Ericsson und Motorola zum Einsatz kam.

Endgültig am Ende: Die vor allem von Sony Ericsson genutzte Symbian-Plattform UIQ.
Endgültig am Ende: Die vor allem von Sony Ericsson genutzte Symbian-Plattform UIQ.

Bereits vor einem halben Jahr musste die schwedische Firma mit Entlassungen beginnen, nachdem die beiden Handy-Hersteller beschlossen hatten, UIQ in Symbian aufgehen zu lassen. Dieses Betriebssystem kann bald jeder Handyhersteller kostenlos benutzen, nachdem Nokia alle Komponenten aufgekauft hat und den Quellcode zur freien Verwendung freigeben möchte. Symbian kann dann genauso einfach wie Googles Linux-Variante Android eingesetzt werden, die beispielsweise auf dem T-Mobile G1 verwendet wird. UIQ Technology sollte eigentlich Zeit bekommen, neue Optionen für die Zukunft zu finden.

Die Firma bekam weiter Geld von Sony Ericsson, nachdem Motorola sich so schnell wie möglich zurückziehen wollte. Überlegt wurde ein Verkauf des Unternehmens oder das Erschließen von neuen Geschäftsfeldern. Anfang November sollten dann aber alle Angestellten entlassen werden. Sony Ericsson wollte monatsweise weiter Geld zuschießen, bis sich eine neue Perspektive für UIQ Technology ergibt. Damit ist jetzt wohl Schluss. "Das aktuelle Finanzklima lässt keine Möglichkeit zur Entwicklung von neuen Geschäftsbereichen", musste der Geschäftsführer Johan Sandberg zu Reuters sagen.

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