Das jüngste Gerücht

Microsoft bringt ein eigenes Smartphone heraus

26.11.2008
Microsoft plant angeblich, mit Unterstützung des Grafikchip-Hersteller Nvidia ein Handy unter eigenem Namen herauszubringen. Auf dem Mobile World Congress im Februar sollen erste Geräte vorgestellt werden.

Nach Informationen der britischen Nachrichten-Website "The Inquirer" wird Microsoft auf dem Mobile World Congress im Februar 2009 ein eigenes Smartphone vorstellen. Ähnlich wie Apple mit dem iPhone und Google mit dem Handy T-Mobile G1, möchte auch der weltgrößte Software-Hersteller seine Marke auf einem eigenen Gerät sehen, statt wie bisher immer nur das Betriebssystem für andere Handy-Hersteller zu liefern. Dafür arbeite Microsoft mit Nvidia zusammen, berichtet The Inquirer.

Nvidia will Tegra als Konkurrenz zu Intels Atom-Plattform installieren.
Nvidia will Tegra als Konkurrenz zu Intels Atom-Plattform installieren.

Der Grafikkartenspezialist hatte auf dem diesjährigen Mobile World Congress einen selbstentwickelten Chip namens Tegra vorgestellt, der eine maximale Grafik-Power bei besonders niedrigem Energieverbrauch liefern soll. Er enthält einen ARM-11-Prozessor mit 600 Megahertz Rechenleistung und einen Geforce-Grafikprozessor, der Videos mit einer Auflösung von 1280x720 Pixeln ruckelfrei abspielen kann und Kameras mit bis zu 12 Megapixeln unterstützt. Laut Wikipedia ist die Tegra-Plattform so energiesparend, dass mit einer Akkuladung zehn Stunden Video oder 100 Stunden Musik abgespielt werden können.

Allerdings ist fraglich, ob die Informationen von The Inquirer wirklich stimmen. Microsoft hat in der Vergangenheit nur Software entwickelt und diese an Handy-Hersteller lizensiert. Das Geschäftsmodell ist erfolgreich. Warum sollte der Konzern also etwas daran ändern? Außerdem gibt es im Umfeld von Microsoft eine Reihe äußerst erfolgreicher Handy-Hersteller wie Samsung, LG oder HTC. Sie könnten jederzeit ähnlich leistungsstarke Plattformen entwickeln wie der Neuling Nvidia und haben deutlich mehr Wissen über die Herstellung von Smartphones.

Dazu kommt, dass Microsoft bisher kein grafisch aufwendiges Mobilbetriebssystem besitzt wie Apple. Noch ist offen, wann Windows Mobile jemals mit der Mobilversion von OS X gleichziehen kann. Die Handy-Hersteller behelfen sich deswegen mit selbst entwickelten Oberflächen, wie TouchFlo 3D von HTC oder TouchWiz von Samsung. Doch wer etwas tiefer in ihre Menüstruktur eindringt, stößt schnell wieder auf die Oberfläche von Windows Mobile mit seinen einfachen Schwarz-Weiß-Menüs und armseligen Icons.

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