Bis zu den Ankündigungen von Apple und Google, eigene Handy-Betriebssysteme zu entwickeln, schien für Microsoft der Smartphone-Markt in Ordnung zu sein. Nach den eher peinlichen ersten Gehversuchen mit Windows for Smartphones konnte die Company dann ihre Marktanteile ausbauen. RIM und Nokia waren dabei in der Vergangenheit die einzig ernst zu nehmenden Wettbewerber im Enterprise-Umfeld. Gegenüber diesen Konkurrenten konnte der Konzern die Pfründe Partnerschaften und Softwareentwicklung in die Waagschale werfen. Microsofts Partnerschaft mit verschiedenen Hardwareherstellern hat für den Anwender den Vorteil, dass er vom einfachen Smartphone über Minicomputer im Kleinstformat bis hin zu Speziallösungen etwa für Industrie- und Logistikeinsatz aus einer Vielzahl von Modellen das jeweils geeignete Gerät auswählen kann.
Vielfalt durch Partner
Ein weiterer Pluspunkt der Microsoft-Plattform - das aktuelle Windows Mobile basiert auf Windows CE 5.0 - ist die Verwandtschaft mit der Windows-Welt. Wer eigene Anwendungen programmieren will, kann dabei auf bekannte Werkzeuge wie Visual Studio, Visual C++, Visual C# oder Visual Basic zurückgreifen. Und .NET liegt in der mobilen Variante als .NET Compact Framework vor. Damit können im optimalen Fall große Teile des eigenen Programmcodes in der mobilen Welt weiterverwendet werden. Für die Anpassungen an die Besonderheiten von Windows Mobile existiert ein SDK sowie ein Softwareemulator zum Testen der Anwendungen. Wer den Aufwand scheut, der kann zudem auf eine große Auswahl an kostenloser und kommerzieller Software zurückgreifen und diese anders als bei anderen Smartphone-Anbietern nach Belieben - wie auf einem Windows-PC - auf seinem Mobile Device installieren. Von kleinen Tools über VPN-Clients, VoIP- und SIP-Programmen, Clients für Enterprise-Applikationen bis hin zu Navigationslösungen ist auf dem Markt fast alles zu finden. Und von Haus aus wirbt Microsoft mit dem eigenen Windows Mobile Office und suggeriert so einen Brückenschlag zwischen Desktop und Smartphone. Allerdings ist das Werbeversprechen mit Vorsicht zu genießen, denn in der Praxis gehen beim Austausch durchaus auch Formatbestandteile von Dokumenten verloren.