Zahlen besser als erwartet

Ericsson will Sparprogramm ausweiten

20.10.2008
Der weltgrößte Mobilfunkausrüster Ericsson stellt sich auf härtere Zeiten ein.

Mit Blick auf das kommende Jahr rechne er mit einer "flachen" Marktentwicklung, sagte Vorstandschef Carl-Henric Svanberg am Montag in Stockholm. Es seien daher weitere Einsparungen notwendig, zu deren Höhe der Manager zunächst keine Angaben machte. Im dritten Quartal verbuchten die Schweden einen höheren Umsatz, zugleich brach das Ergebnis ein. Insgesamt schnitt Ericsson aber deutlich besser ab als erwartet.

Vor allem wegen hoher Kosten für das bisherige Sparprogramm fiel der operative Gewinn um ein Drittel auf 3,66 Milliarden schwedische Kronen. Bereinigt um die Einmalbelastungen wuchs er indes leicht auf 5,7 Milliarden Kronen. Der Überschuss sackte um 28 Prozent auf 2,8 Milliarden Kronen ab, während der Umsatz um 13 Prozent auf 49,2 Milliarden Kronen (umgerechnet rund 4,9 Milliarden Euro) zulegte. Zum Erlöszuwachs trugen alle Regionen bis auf Westeuropa bei, wie Svanberg sagte.

Mit seiner Quartalsbilanz übertraf Ericsson die Erwartungen der Experten. Das Ergebnis sei sehr gut ausgefallen, sagte ein Analyst in einer ersten Stellungnahme. Die Zurückhaltung beim Ausblick sei nachvollziehbar mit Blick auf das wirtschaftliche Umfeld. Händler rechnen zum Wochenbeginn mit einem weiteren Kursanstieg der Ericsson-Aktie. Das Papier war bereits am Freitag infolge etwas besser als erwartet ausgefallener Zahlen des mit Sony betriebenen Handyherstellers Sony Ericsson gestiegen.

Die Branche der Telekomausrüster sieht sich einem harten Konkurrenzkampf ausgesetzt, da asiatische Anbieter mit zunehmend besserer Technik die Europäer unter Druck setzen. Hinzu kommt, dass die Telekomkonzerne auf Preisnachlässe drängen. Svanberg sagte, dass die Kunden von Ericsson solide finanziert seien und ihre Netze ausgelastet seien. Zugleich betonte er, dass bislang nicht abzusehen sei, wie sich die Auswirkungen der Finanzkrise bei den Unternehmen widerspiegeln würden.

Ericsson hatte auf den Wettbewerbsdruck in der Branche bereits mit einem Sparprogramm reagiert, das eine Kostenreduzierung von vier Milliarden Kronen pro Jahr vorsieht. Geplant ist unter anderem der Abbau von 4000 Arbeitsplätzen. (dpa/tc)