Neue Studie

Handys in der Hosentasche senken die Fruchtbarkeit

24.09.2008
Das Zentrum für Reproduktionsmedizin an der Cleveland Klinik hat die Auswirkungen von Handystrahlung auf die Fruchtbarkeit von Männern untersucht. Die im Fachblatt Fertility and Sterility veröffentlichte Studie liefert Hinweise darauf, dass ein Handy die Fruchtbarkeit senkt, wenn es während eines Telefonates in der Hosentasche bleibt.

Wie schwedische Wissenschaftler kürzlich herausgefunden haben, ist es ungesund, sein Handy während des Telefonates an den Kopf zu halten. Stattdessen ein Headset zu verwenden und das Handy in der Hosentasche zu lassen, ist aber auch keine gute Idee. Laut einer Studie (PDF) vom Zentrum für Reproduktionsmedizin an der Cleveland Klinik, senkt ein Handy die Fruchtbarkeit des Mannes, wenn es während des Telefonates in der Hosentasche steckt oder am Gürtel befestigt ist.

Für die Studie sammelten die Wissenschaftler Proben von 32 Männern. Die eine Hälfte der Spermien setzten die Forscher eine Stunde lang der Mobilfunkstrahlung im Bereich 850 bis 900 Megahertz aus. Das Frequenzspektrum wurde gewählt, weil es in den USA am häufigsten genutzt wird. Dazu positionierten sie ein Handy in 2,5 Zentimetern Entfernung von der Probe und bauten eine Sprachverbindung auf.

Die Untersuchung ergab, dass in den Proben, die der Handystrahlung ausgesetzt waren, der Anteil an freien Radikalen um 85 Prozent höher lag, als in den unbehandelten Vergleichsproben. Der Anteil an schützenden Antioxidantien war deutlich geringer, ebenso der Anteil an lebenden Spermien und deren Beweglichkeit. DNA-Brüche konnten jedoch im Gegensatz zur umstrittenen Wiener Studie nicht festgestellt werden.

Obwohl die Untersuchung erste Anhaltspunkte dafür liefert, dass Mobilfunkstrahlung die Fruchtbarkeit des Mannes verringert, fehlen eindeutige Beweise. Einerseits ist die Zahl der untersuchten Proben für eine aussagekräftige Studie zu gering. Andererseits sind die Spermien des Mannes im Alltag selten so direkt der Strahlung ausgesetzt. Wie groß der Dämpfungseffekt von Muskeln, Haut und Bindegewebe ist, wurde beispielsweise nicht untersucht. Bei Handys, die am Gürtel hängen, dürfte der Effekt außerdem geringer sein, da sich das Mobiltelefon in einer größeren Entfernung von den Spermien befindet.

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