Ausbau der Datendienste

Nokia pirscht sich an Apple und Microsoft heran

09.09.2008
Nachdem das Handy als Sprachplattform kaum noch Wachstum verspricht, sind jetzt die Daten dran. Nokia investiert viel in Dienste sowie die Internet-Anbindung.

Der weltgrößte Handy-Hersteller Nokia baut seine Datendienste aus und verstärkt damit den Wettbewerb mit Rivalen wie Apple und Microsoft. Mit den am Dienstag vorgestellten neuen Funktionen kann man unter anderem Kalenderdaten, Kontakte und Notizen sowie Fotos und Videos zwischen dem PC und einem Nokia-Telefon synchronisieren oder vom Handy aus auf Daten zugreifen, die auf einem PC gespeichert sind. Nokia baut damit an einer Alternative zum Beispiel zu einigen Office-Diensten von Microsoft oder ähnlichen Angeboten des iPhone-Herstellers Apple. Der finnische Konzern will sich verstärkt als Dienste-Anbieter etablieren, um die Abhängigkeit vom reinen Handy-Geschäft zu senken.

Zudem will Nokia nach dem Start der Partnerschaft mit Facebook seine Internetpräsenz ausbauen. Der Konzern verhandelte mit mehreren Anbietern sozialer Netze im Internet, um den Zugang zu diesen Netzen für Nokia-Handys zu gewährleisten, sagte Niklas Savander, Chef der Sparte Internet-Dienstleistungen beim finnischen Handybauer. Im vergangenen Monat hatte Nokia auf Facebook das Portal "Share on Ovi" gestartet, wobei Facebook-Nutzer das Computerspiel "Reset Generation" vom Computer wie vom Handy aus miteinander spielen können.

"Wir sprechen mit einer Menge Unternehmen und Facebook ist eines davon. Facebook ist in den Vereinigten Staaten stark, wächst in Europa, bleibt aber in Asien unbedeutend", sagte Savander. Nokia, Hersteller von 40 Prozent aller verkauften Handys im vergangenen Quartal, setzt als erster Handybauer stark auf Internet-Content und investiert viel Geld in Musik und Computerspiele auf dem Mobiltelefon. In den kommenden Jahren sollen Milliarden in dieses Geschäft fließen. (dpa/ajf)