Indien

Vodafone droht Steuernachzahlung von 2,5 Milliarden Euro

11.07.2008
Dem weltgrößten Mobilfunkkonzern Vodafone droht nach einem Pressebericht eine Steuernachzahlung von umgerechnet 2,5 Milliarden Euro in Indien.

Die Summe liege doppelt so hoch wie bislang erwartet, schreibt die "Financial Times" (FT) in ihrer Freitagausgabe. Die Entscheidung hänge am höchsten indischen Gericht, dem Supreme Court in Neu Delhi.

Hintergrund der Steuernachzahlung ist demnach die mehrheitliche Übernahme des indischen Mobilfunkanbieters Hutchinson Essar im vergangenen Jahr für elf Milliarden US-Dollar. Nach indischem Recht wird dabei für den Käufer eine Steuer fällig, in diesem Fall ursprünglich umgerechnet 1,25 Milliarden Euro. Nach einer jüngsten Gesetzesänderung verdoppelte sich die Steuerbelastung laut der Zeitung jedoch.

Der Streit vor Gericht dreht sich laut "FT" nun zum einen darum, ob die Gesetzesänderung auch rückwirkend gilt, was demnach laut Vodafone von der indischen Verfassung ausgeschlossen wird. Zum anderen bestreitet Vodafone nach Angaben der Zeitung, überhaupt steuerpflichtig in Indien zu sein, da der Kauf über eine niederländische Tochtergesellschaft auf den Cayman Island abgewickelt worden sei.

Laut "FT" dürfte die Gerichtsentscheidung auch für andere Unternehmen interessant sein. Die Steuerverdoppelung gilt dem Gesetz zufolge rückwirkend bis 2003. Eine erste Entscheidung eines nachgeordneten Gerichts wird in den kommenden Wochen erwartet. (dpa/tc)