Handy-Moderatoren

1000Mikes - Webradio zum Selbermachen mit dem Handy

22.04.2008
Von pte pte
Das in Hamburg ansässige Start-up-Unternehmen 1000Mikes hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem Sprechradio eine Renaissance zu bescheren. Als Mikro dienst das Handy.

Die Web-2.0-Plattform 1000Mikes beschränkt das Angebot nicht auf einen Radiosender mit geschulten Redakteuren und Moderatoren, sondern ermöglicht den Usern, eigene Sendungen zu gestalten und via Telefon zu moderieren. In den ersten Wochen, die 1000Mikes erlebt hat, gingen knapp 200 Kanäle online. Etwa 30 Radiomacher liefern täglich neue Beiträge per Anruf an das deutsche Online-Portal. Die Hobbymoderatoren der Talk-Radio-2.0-Szene sollen Unternehmensangaben zufolge in den USA bereits über 100.000 Zuhörer pro Tag mit den neuesten und teilweise auch privaten Informationen versorgen. Die produzierten Sendungen können von den Usern live per Stream mitgehört oder später als MP3-Download heruntergeladen werden.

"Der Schwerpunkt von 1000Mikes liegt eindeutig auf dem gesprochenen Wort und nicht auf Musik. Zum einen könnte das Ausstrahlen von geschützten Werken zu Urheberrechtsproblemen führen. Darüber hinaus liefert über ein Handy-Mikrofon aufgenommene Musik eine zu geringe Soundqualität", erklärt 1000Mikes-Sprecher Tobias Worzyk im Gespräch mit pressetext. Ob sich eine fertige Hobby-Radiosendung anhöre wie eine Aufnahme auf Anrufbeantworter, liege schlussendlich am Vermögen des Moderators. "Wir konnten beobachten, dass unterschiedlich hochwertige Handys auch verschiedene Qualitätsstandards liefern. Übertragungen in lauten Umgebungen wie aus dem Fußballstadion sind jedoch kein Problem und versprechen gute Qualität. Der Zuhörer bekommt das Gefühl, als befände er sich mitten in der Fankurve", meint Worzyk.

Durch die Übermittlung der Aufnahme in Form eines Telefongesprächs an eine Hamburger Festnetznummer erweist sich die Erstellung neuer Radiosendungen als kostengünstig und einfach. Damit bietet 1000Mikes den Nutzern verglichen mit der Produktion von Podcasts erhebliche Vorteile. Die Themenwahl der Sendungen steht den Gestaltern völlig frei. Bisher sei es den Portalbetreibern noch möglich gewesen, sämtliche neu erzeugten Inhalte selbst zu hören und auf gesetzeswidrige Inhalte zu kontrollieren. "Sobald wir die Schwelle erreichen, wo dies nicht mehr möglich ist, hoffen wir auf die Mithilfe der Hörer. Wir werden eine Meldefunktion einführen, wie sie auch YouTube verwendet. Anhand dieser Funktion können die User auf bedenkliche Inhalte wie beispielsweise rechtsradikale Aussagen hinweisen. Wir werden per E-Mail benachrichtigt, woraufhin der Beitrag entfernt werden kann", so Worzyk im pressetext-Gespräch. (pte)