Prognosen 2009, TechConsult

Mittelständler trotzen der Krise

02.01.2009
Von Alexander  Kubsch

Zentrale Themen für CIOs - jenseits des Hypes

Unabhängig von der Entwicklung der gesamten Wirtschaft oder des IT-Marktes im speziellen gibt es auch im neuen Jahr eine Handvoll Themen, mit denen sich CIOs näher beschäftigen sollten. Nicht jeder der Trends wird für das eigene Geschäft sinnvoll und geeignet erscheinen, aber zu jedem sollten sich IT-Leiter eine eigene Meinung bilden.

1. Cloud Computing

Alexander Kubsch, Director Consulting TechConsult: "Derzeit gibt es so gut wie kein Angebot, das dem ganzheitlichen Ansatz vom bedarfsgerechten Bezug aller erdenklichen IT-Ressourcen über das Internet gerecht wird."
Alexander Kubsch, Director Consulting TechConsult: "Derzeit gibt es so gut wie kein Angebot, das dem ganzheitlichen Ansatz vom bedarfsgerechten Bezug aller erdenklichen IT-Ressourcen über das Internet gerecht wird."
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Cloud Computing wird als Trendthema in diesem und wohl noch stärker im kommenden Jahr durch die Marketing-Dörfer getrieben. Derzeit gibt es jedoch so gut wie kein Angebot, das dem ganzheitlichen Ansatz vom bedarfsgerechten Bezug aller erdenklichen IT-Ressourcen über das Internet gerecht wird. Das Konzept Cloud Computing ist zunächst vor allem abhängig vom Erfolg von On-Demand- und Software-as-a-Service-Lösungen. Zukünftig könnte dann ein breiter Bedarf an flexiblen IT-Infrastruktur- und IT-Lösungsangeboten über das Netz entstehen, die bisher die Anwender noch gern in eigener Hand behalten wollen.

2. Mobiles Breitband

Dank mobilem Breitband werden mobile Clients zu gleichrangigen Partnern im Collaboration-Netzwerk. Durch leistungsfähige Dienste wie HSPA - und vor allem etwa ab 2010 mit LTE - profitieren nicht nur Consumer mit bisher nicht gekannten Streaming-Möglichkeiten, sondern Lösungen wie Unified Communications erlauben die umfassende wie bruchlose Einbindung mobiler Mitarbeiter. Diese Möglichkeiten setzen die entsprechende Hardware voraus. Netbooks finden hierbei großen Anklang vor allem bei Consumern. Netbooks werden ihre Anwendungsfelder sicherlich auch im Business-Bereich besetzen, durch ihre begrenzten Leistungsdaten dürften sie sich aber eher in einer Stuck-in-the-Middle-Position wiederfinden. Der Business-Anwender wird eher selektiv zu Smartphone (für spontane Nutzung, Schwerpunkt Voice) oder Notebook (Applikationen, Conferencing) greifen.

3. Enterprise Mashups

Web 2.0 bleibt ein Trendthema, aus dem inzwischen Enterprise Mashups als klarer Trend für 2009 hervorgehen. Unternehmen setzen die Mashup-Technologie des Web 2.0 intern ein, um Effizienzsteigerungen und Kostenvorteile zu erhalten. Über Unternehmensgrenzen hinaus wird der Einsatz von Enterprise Mashups aufgrund von erheblichen Risiken vorerst nur vereinzelt und eher als Testballon verwendet. Aus Risikosicht sind übergreifende Enterprise Mashups in die Kategorie der Dienste und Anwendungen der On-Demand- und -as-a-Service-Dienste einzuordnen. Inwiefern sich dieser Enterprise-Web 2.0-Trend über Unternehmensgrenzen hinaus etablieren wird, hängt maßgeblich von der Flexibilität der IT-Lösungsansätze und dem Vertrauen der Anwenderunternehmen in diese Technologie aus der "Wolke" ab.

4. Client-Virtualisierung und Renaissance des Thin-Clients

Mittlerweile hat sich die Server-Virtualisierung als Einstieg in die Virtualisierungswelt in vielen Unternehmen etabliert. Virtuelle Client-Infrastrukturen sind eine logische Fortsetzung dessen. Client-Virtualisierung eignet sich insbesondere für sehr strukturierte Arbeitsplätze mit nur einer oder zwei Applikationen. Durch die Virtualisierungstechnologie wird sich der Thin Client zu einem vollständigen PC entfalten können und sein Comeback feiern. Treibende Branchen werden neben öffentlichen Verwaltungen und dem Finanzsektor vor allem Logistikunternehmen, Callcenter und größere Industriebetriebe mit vielen Sachbearbeiter-Arbeitsplätzen sein.

5. Pervasive Computing

Pervasive Computing ist ein vergleichsweise neues Konzept, der Begriff selbst ist noch nicht weit verbreitet im Markt. Der Kern ist das Sammeln, Auswerten und Nutzen von Konsumenten-Daten. Das wird möglich durch das Bereitstellen von Services für Endverbraucher, die kostenlos (zum Beispiel Mail-Client im Internet als SaaS wie bei web.de) oder gegen Entgelt (zum Beispiel dynamisches Navigationssystem mit Rückkanal über GSM/3G) angeboten werden. Im Gegenzug werden die Daten, die der Konsument bei der Nutzung der Services produziert, ausgewertet und für eine zielgruppengerechte werbliche Ansprache selbst genutzt oder verkauft. Nachfrager nach diesen Daten und Profilen ist die gesamte Industrie, insbesondere Konsumgüterhersteller (und deren Agenturen). Für das Generieren dieser Daten aber zeichnet die IT-Industrie verantwortlich. Nur durch das Bereitstellen besonders innovativer Services wächst die Bereitschaft von Konsumenten, durch Nutzung des Services entsprechende Daten zu produzieren.