Business Intelligence

Welche Tools ERP-Daten richtig ausschlachten

03.09.2008
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.
Mit den heutigen Warenwirtschaftssystemen werden auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen über die Jahre Unmengen an geschäftskritischen Daten gesammelt. In diesem Datendschungel den Durchblick zu behalten, bereitet jedoch Probleme. Abhilfe versprechen Business-Intelligence-Systeme.

Anhaltende Marktdynamik, strenge regulatorische Auflagen sowie zunehmender Konkurrenzdruck stellen hohen Anforderungen an Unternehmen. Um ihren Betrieb zielsicher führen zu können, brauchen Entscheider verstärkt konsistente und aussagekräftige Informationen auf möglichst schnelle und einfache Weise. Denn wer Wettbewerbsvorteile für sich sichern will, muss auf Marktveränderungen unmittelbar reagieren sowie Chancen rasch erkennen und nutzen können. Voraussetzung dafür ist, dass die vorhandenen Datenberge in nutzbringende Informationen umgewandelt werden.

BI-Lösungen können geschäftsrelevante Daten aus mehreren Quellen konsolidieren und die operativen Systeme entlasten, sie stellen aber in erster Linie geschäftskritische Informationen und deren Zusammenhänge in benutzerfreundlicher Form bereit. So sind Frühwarnsysteme mit Ampelfunktionen, Tachometern oder animierten Charts schneller zu verstehen als unübersichtliche Datentabellen.

Berichtslösungen für eine schnelle und fundierte Entscheidungsfindung erfreuen sich deshalb zunehmender Beliebtheit, und das nicht nur in Großunternehmen. Seit Server-Systeme immer schneller werden und die Softwarepreise sinken, interessieren sich auch immer mehr kleine und mittelständische Betriebe für professionelle Controlling-Werkzeuge und Data-Warehouses. Die Softwareindustrie hat inzwischen darauf reagiert und bietet verstärkt BI-Einstiegspakete an, die gezielt auf die Bedürfnissen des Mittelstands ausgerichtet sind.

Business-Intelligence ermöglicht strategisches Vorgehen

Genauso wie die Großunternehmen müssen auch KMU strategisch vorgehen, um sich am Markt zu bewähren. Voraussetzung dafür sind analytische Konzepte, die Informationen zu den Kunden, Lieferanten und Konkurrenten, aber vor allem rechtzeitig zum eigenen Unternehmen liefern. Nur anhand einer sorgfältig aufbereiteten Datenbasis für die Entscheidungsfindung können Firmen strategische Ziele definieren, um Geschäftsprozesse zu optimieren, Kosten zu senken, Risiken zu minimieren und sich damit im Wettbewerb zu behaupten.

Systeme für Datenintegration, Reporting und Analyse ermöglichen es Mittelständlern zudem, ein unternehmensweit konsistentes Berichtswesen aufzusetzen, das Verhalten ihrer Kunden zu prognostizieren, die Finanzplanung zu optimieren oder ihre Logistik effizienter zu gestalten. Ein weiterer Vorteil: Die Rentabilität eines BI-Projektes ist nach Einschätzung von Experten meistens positiv zu bewerten. Angesichts der ersparten Arbeitszeit durch die wegfallende Konsolidierung und Aufbereitung der Daten ist in der Regel damit zu rechnen, dass sich BI-Projekte schnell rechnen.

Alles in allem können mittelständische Firmen durch ein gut angelegtes BI-System eine proaktive Steuerung des Unternehmens unter Verwendung von Ad-hoc-Analysen sowie standardisierten Kennzahlen und Kennzahlensystemen erreichen. Denn strategisch-analytische Tools schaffen Ordnung und Transparenz in den riesigen, oft unstrukturierten Datenmengen, die sich im Laufe der Jahre in eingesetzten Business-Anwendungen angesammelt haben.