2006 war Boomjahr für Investitionen in Open Source

18.12.2006
Kapitalgeber haben im Vergleich zum Vorjahr mehr als doppelt so viel Geld in Startups mit quelloffener Software gepumpt.

Das mit Abstand erfolgreichste Segment des IT-Markts trug im Jahr 2006 das Label "Open Source". Das junge Branchensegment führt in der Liste der vom britischen IT-Nachrichtendienst "Computerwire" registrierten Investitionen von Risikokapitalgebern. Demnach investierte das Venture Capital (VC) in diesem Jahr 404,5 Millionen Dollar on Open-Source-Firmen. Das sind 131 Prozent mehr als der Kapitalfluss von 175 Millionen Dollar 2005. In der Kategorie Open Source hat "Computerwire" Firmen zusammengefasst, die ihr Geschäft mit Open-Source-Software und -Services machen sowie Hardwarehersteller, deren Geräten hauptsächlich mit quelloffener Software (Linux) laufen.

Mit einer Erhöhung der VC-Investitionen um den Faktor 2,3 lässt Open Source den Durchschnitt der IT-Branche weit hinter sich. Insgesamt flossen in die IT im ausgehenden Jahr 13,1 Milliarden Dollar Risikokapital, 8,3 Prozent mehr als 2005. Das rückt gleichzeitig die Dimensionen zurecht: Open Source hatte 2006 an den VC-Investitonen in die IT einen Anteil von drei Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahr fällt bei den Open Source-Investments 2006 auf, dass die Zahl der Einzelinvestitionen von22 auf 34 gestiegen ist. Ebenfalls wuchs das durchschnittliche Investment-Volumen von 8,0 auf 11,9 Millionen Dollar. Noch deutlich unter dem Schnitt lag die erste Kapitalspritze des Jahres: Im Januar gingen 6,4 Millionen Dollar an rPath, einen Spezialisten für Software-Appliances. Das größte Investment ging mit 37 Millionen Dollar an Linux Networx. Den Abschluss landete der Embedded-Spezialist Montavista zu Beginn des Dezembers mit immerhin 21 Millionen Dollar.

"Computerwire" sagt für das kommende Jahr einen weiteren Anstieg der VC-Investitionen in Open-Source-Firmen voraus. Außerdem dürfte in Kürze eine magische Marke erreicht werden: Seit dem Jahr 2000 hat der Nachrichtendienst 963 Millionen Dollar Risikokapitalspritzen in Open-Source-Companies registriert. Mit ein paar Deals wird also die erste Milliarde erreicht sein. (ls)