Linux im Unternehmen

Linux: Univention Corporate Server 2.0 verspricht einfachere Verwaltung

12.12.2007
Das neue Release der Linux-Distribution von Univention bringt eine Reihe zusätzlicher Funktionen für den Einsatz des Open-Source-Betriebssystems in Unternehmen mit.

Die Version 2.0 von Univention Corporate Server (UCS) basiert auf Debian GNU/Linux und verwendet den Kernel von Debian 4.0 (Etch). Das Bremer Softwarehaus hebt vor allem die "Univention Management Console" (UMC) als neue Komponente hervor. Dabei handelt es sich um eine Web-Applikation zur Systemadministration, die den schon in älteren Versionen mitgelieferten "Univention Directory Manager" ergänzt. IT-Verantwortliche können damit beispielsweise Dienste überwachen, die Systemauslastung prüfen oder Drucker verwalten. Mit Hilfe LDAP-konformer Richtlinien lasse sich genau festlegen, welchem Benutzer oder Administrator welche Funktionen von UCS zur Verfügung stehen, wirbt Univention für das Paket. Im deutschen Markt für Open-Source-Betriebssysteme konkurriert Univention unter anderem mit den Platzhirschen Red Hat und Novell Suse (siehe auch: Duell auf Enterprise Niveau - SLES10 gegen RHEL5).

Über die quelloffene Virtualisierungs-Software Xen 3.1 lässt sich Univention Corporate Server auch als virtuelle Instanz ausführen. Unternehmen können umgekehrt Microsoft Windows oder andere Systeme in einer virtuellen Maschine nutzen. UCS 2.0 unterstützt zudem den Logical Volume Manager (LVM) im Installationsprogramm. Als Bootmanager verwendet Univention zwar standardmäßig Grub, unterstützt aber auch weiterhin LILO.

Wie schon in älteren Versionen betrachtet der Linux-Distributor die LDAP-basierende Domänenverwaltung als herausragende Eigenschaft von UCS. Dazu dient ein Management-System, auf dem der Univention Directory Manager aufsetzt. Dieser erlaubt es den Angaben zufolge, anspruchsvolle Berichte für das Compliance-Monitoring zu erstellen. Über einen Konnektor lässt sich der Directory Manager unter anderem mit Microsoft Active Directory verbinden. Die Netz-Monitoring-Software Nagios ist nun ebenfalls fester Bestandteil von UCS 2.0. Mit "Univention Config Registry" offeriert der Anbieter zudem ein der Windows-Registry nachempfundenes Konfigurations-Tool.

Etliche Verbesserungen gibt es auch im Desktop-Bereich. Dazu gehören eine überarbeitete Benutzeroberfläche und diverse mitgelieferte Softwarepakete, darunter Firefox 2.0.0.6 mit Adobe Flash 9.0.48, Acrobat Reader 8.1.1, KDE 3.5.7 und OpenOffice.org 2.2.1. Linux-Clients lassen sich mit UCS wie bisher in den Modi "Thin", "Managed" und "Mobile Clients" betreiben.

Univention Corporate Server 2.0 steht in Form von DVDs entweder für Neuinstallationen oder Updates von UCS 1.3-2 zur Verfügung. Kunden mit einem bestehenden Wartungsvertrag erhalten das Update kostenlos. Neben den kommerziellen Lizenzen bietet Univention auch eine Lizenz für den kostenlosen Einsatz im privaten Umfeld an. (wh)