Novell SUSE wirbt für Echtzeit-Linux

03.12.2007
Mit SUSE Linux Enterprise Real Time 10 (Slert) bringt Novell eine Server-Plattform für besonders leistungshungrige Anwendungen, wie sie etwa die Finanzbranche einsetzt.

Das Open-Source-Betriebssystem SUSE Linux Enterprise Real Time 10 (Slert) eignet sich vor allem für zeitkritische Highend-Anwendungen, die besonders ausfallsicher arbeiten müssen. Solche Programme nutzen beispielsweise Finanzdienstleister, um komplexe Datenströme rasch zu analysieren und zu verarbeiten. Auch Fertigungsbetriebe, die Automobilindustrie und Hersteller von medizinischen Geräten setzen die Technik ein. Der entscheidende Unterschied zwischen regulären Linux-Systemen und den Real-Time-Versionen liegt in der Latenzzeit. Mit Hilfe spezieller Techniken reagieren Echtzeitsysteme wesentlich schneller auf Ereignisse.

Benutzer von SUSE Linux Enterprise Real Time 10 können beispielsweise bestimmte Bereiche des Prozessors für geschäftskritische Aufgaben reservieren und sicherstellen, dass andere Systemprozesse den Betrieb nicht beeinträchtigen (CPU Shielding). In Kombination mit weiteren Features lasse sich ein ausfallsicherer Betrieb bei vorhersehbar hoher Verarbeitungsleistung garantieren, wirbt Novell.

SUSE Linux Enterprise Real Time 10 ist für x86- und x86-64-Bit-Prozessoren von Intel und AMD ausgelegt. Der Preis für ein Jahresabonnement liegt bei 2500 Dollar. Novell verweist auf mehrere Softwarehersteller, die ihre Systeme für das Echtzeit-Linux vorbereiten, darunter Sun Microsystems mit dem Java Real Time System und Tibco mit seiner Messaging-Software. Der amerikanische Anbieter 29West Inc. passt seine Streaming- und Messaging-Systeme ebenfalls an das Real Time Linux an.

In der margenträchtigen Finanzbranche wetteifert Novell-SUSE unter anderem mit dem Linux-Marktführer Red Hat (siehe auch den Produktvergleich: SUSE gegen Red Hat Server). Hinzu kommen Spezialanbieter für Linux-Echtzeitbetriebssysteme wie Monta Vista Software oder WindRiver. (wh)