Hexaware plant Übernahme in Europa oder USA

11.04.2007
Der indische Offshore-Anbieter will Kompetenzen im ERP-Bereich zukaufen.

Der indische Software- und Serviceanbieter Hexaware will seine Beratungskmpetenzen über eine Übernahme ausbauen. Nach den Worten von Executive Director PK Sridharan geht es vor allem um branchenbezogenes ERP-Know-how (Enterprise Resource Planning) im Finanzdienstleistungssektor und Reise- und Transportwesen. Der Deal soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Indischen Medienberichten zufolge wäre der IT-Dienstleister bereit, 40 Millionen Dollar für ein passendes Unternehmen zu zahlen.

Mit einem Jahresumsatz von rund 200 Millionen Dollar (2006) kann Hexaware den großen indischen Playern – allen voran TCS, Infosys, Wipro und Satyam – nicht das Wasser eichen. Wie diese hat sich das Unternehmen aber auch einen Ausbau des Service-Portfolions um höherwertige Angebote wie Consulting-Dienstleistungen auf die Fahnen geschrieben (siehe auch "Indiens Dienstleister stoßen an ihre Grenzen"). Die Übernahme eines europäischen oder US-amerikanischen Wettbewerbers, der neben den genannten Kompetenzen über lokale Präsenz und gewachsene Kundenbeziehungen verfügt, ist da sicherlich der richtige Weg.

Darüber hinaus kündigte Hexaware an, seine Belegschaft in diesem Jahr von 5000 auf 6000 Mitarbeiter aufzustocken. Verglichen mit den großen indischen Playern, die zehnmal so viele Leute beschäftigen, ist das natürlich ein Klacks. Andererseits waren diese bislang recht zurückhaltend, was Akquisitionen betrifft. Wenn Hexaware seine Kaufabsichten in die Tat umsetzt, wird das Unternehmen dadurch zwar nicht unter die Top-Player des Subkontinents aufsteigen. Für einen Anbieter aus der zweiten Reihe ist dieser Vorstoß jedoch beachtlich. (sp)