Shared-Service-Center helfen, die Kosten zu senken

02.03.2007
Einer Umfrage zufolge machen immer mehr Firmen in Europa von dieser Sourcing-Option Gebrauch.

Shared-Services-Center im Finanzbereich gelten mittlerweile als probates Mittel, um Kosten einzusparen und qualitative Aspekte zu verbessern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Beratungsfirma Hackett Group. Demnach lagern nahezu drei Viertel aller europäischen Unternehmen bestimmte Finanzfunktionen intern aus. 84 Prozent konnten auf diese Weise Einsparungen von mehr als zehn Prozent und rund die Hälfte von mehr als 20 Prozent realisieren. Die meisten Befragten gaben zudem an, dass ihnen die Einrichtung einer Shared-Service-Organisation (SSO) hinsichtlich Qualität, Produktivität und Kundenservice Verbesserungen zwischen zehn und 40 Prozent gebracht habe. Die Experten gehen daher davon aus, dass europäische Anwender in den nächsten beiden Jahren zunehmend von dieser Sourcing-Option Gebrauch machen werden.

Die Globalisierung ist dabei ein zentrales Thema. Zwar siedeln die meisten europäischen Unternehmen ihre SSOs nach wie vor in dem Land an, in dem sich die Unternehmenszentrale befindet. Das Einsparungspotenzial bei den Personalkosten wird somit nicht ausgeschöpft. Aber fast 40 Prozent der Umfrageteilnehmer beschäftigen sich derzeit mit der Frage, welche Prozesse und Aktivitäten sie ins Ausland verlagern und in welchen Ländern sich weitere SSOs ansiedeln können. "In den nächsten Jahren werden die Firmen die Nutzung von Offshore-Ressourcen deutlich ausweiten, um das enorme Einsparpotenzial bei den Personalkosten zu erschließen", prognostiziert Joel Roques, Leiter European Advisory Services bei Hackett.

Wie die Studie weiter zeigt, wollen europäische Unternehmen Shared Services künftig nicht nur für Transaktionsaktivitäten, sondern auch für nicht-transaktionsbezogene Funktionen – etwa das Reporting im Finanzwesen - nutzen. 80 Prozent der Firmen, die bereits über Finanz-SSOs verfügen, beabsichtigen zudem, auch andere Bereich – etwa das Personalwesen - in entsprechende Maßnahmen einzubinden und diese in diversen Ländern zu implementieren.

SSOs sind separate Organisationseinheiten von Firmen, die im Sinne eines "internen Outsourcing" bestimmte Back-Office-Aufgaben übernehmen. Neben der Zentralisierung ähnlich gelagerter Aufgaben und Aktivitäten tragen sie oft zu einer Rationalisierung und Standardisierung von Prozessen und zu einer besseren Techniknutzung bei. SSOs werden gewöhnlich wie ein eigenständiges Unternehmen geführt, sehen sich als Dienstleister für interne Kunden und streben bei Kosten, Qualität und Schnelligkeit ein Niveau an, das konkurrenzfähig zum Outsourcing ist. (sp)