Schwaches Produktgeschäft

HP setzt in Deutschland auf Dienstleistungen

20.05.2009
Volker Smid, Deutschland-Chef von Hewlett-Packard (HP), setzt auf IT-Services als Wachstumsmotor. Die übrigen Sparten gerieten auch hierzulande unter Druck.
Volker Smid, Deutschland-Chef von HP, muss Stellen im Konzern streichen.
Volker Smid, Deutschland-Chef von HP, muss Stellen im Konzern streichen.

Der Computerkonzern Hewlett-Packard (HP) hat sich im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2008/2009 auch in Deutschland dem negativen Trend nicht entziehen können. Während sich die Nachfrage nach PCs und Servern rückläufig entwickelt, sieht der Konzern im Service-Geschäft aber weiterhin Wachstumschancen. "Der Druck auf die IT-Budgets ist in Deutschland noch größer als anderswo", sagte Deutschland-Chef Volker Smid am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur dpa. Mit dem Outsourcing von Informationstechnologie (IT) an Anbieter wie HP könnten Unternehmen Kosten sparen. Ein Plus von sechs Prozent in diesem Jahr sei daher in der Sparte realistisch. Bei den PC-Verkäufen könne HP als weltweiter Marktführer die angespannte Lage nutzen, um zumindest Marktanteile hinzugewinnen.

Absolute Zahlen gibt die deutsche Tochter nicht bekannt. Weltweit sank der Gewinn bei HP im abgelaufenen Quartal nach Angaben vom Dienstag um 17 Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar und der Umsatz um drei Prozent auf 27,4 Milliarden Dollar. Der geplante Abbau von zusätzlichen 6.000 Stellen im Konzern werde sich auch auf Deutschland auswirken, sagte Smid. Zur Höhe könne er keine Angaben machen, es würden aber wie üblich sozialverträgliche Lösungen gefunden.

Hewlett-Packard hatte im vergangenen Jahr den Outsourcing- Spezialisten EDS übernommen. Wie bereits berichtet, wird es auch in diesem Zusammenhang einen Stellenabbau geben. Zum 1. November soll die bisher unabhängige deutsche EDS-Tochter rechtlich in HP integriert werden. Die Gewerkschaften wollen bei EDS einen Haustarifvertrag durchsetzen, den die Geschäftsführung jedoch ablehnt, und drohen mit einem Streik. "Wir sind auf ein solches Szenario vorbereitet, aber wir sehen einem Arbeitskampf auch mit Sorge entgegen", betonte Smid. Die Versorgung der Kunden würde in einem solchen Fall aber sichergestellt. (dpa/ajf)