Neue Studie von Lünendonk

Nachfrage nach Engineering-Diensten steigt

11.06.2008
Die Nachfrage nach Engineering-Services steigt. Gebremst wird das Wachstum allerdings vom anhaltenden Fachkräftemangel.

Der Markt für Technologie-Beratung und Engineering Services wächst. Den Beratern von Lünendonk zufolge konnten die 25 größten Anbieter ihren Inlandsumsatz im vergangenen Jahr um durchschnittlich 14,6 Prozent gegenüber 2006 auf insgesamt 3,26 Milliarden Euro steigern. Der Gesamtmarkt legte um knapp zwölf Prozent auf insgesamt etwa 6,7 Milliarden Euro zu. Für die kommenden fünf Jahre rechnen die Experten mit einem durchschnittlichen Marktwachstum von mehr als zehn Prozent.

Grund für die zunehmende Nachfrage sind einerseits die kürzeren Produktzyklen in vielen Branchen. Zum anderen steigen die Anforderungen an die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der Hersteller und ihrer Zulieferer, weil die Systemkomponenten immer mehr Elektronik enthalten. In der Automobilindustrie beispielsweise verlagert sich die Wertschöpfung stark in Richtung Telematik, erläutert Hartmut Lüerßen, Partner bei Lünendonk. Dadurch steige der Bedarf an Experten mit fachübergreifenden Kenntnissen.Gefragt sind vor allem Ingenieure: Laut Lünendonk haben mehr als 62 Prozent der Mitarbeiter der 25 größten Anbieter ein entsprechendes Studium absolviert. Es folgen Informatiker und Naturwissenschaftler mit jeweils neun Prozent. 6,4 Prozent der Mitarbeiter haben Wirtschaftswissenschaften studiert.

Gebremst wird das Wachstum allerdings vom anhaltenden Fachkräftemangel in Deutschland. Er ist zwar einerseits ein Grund für die Anwenderunternehmen, Engineering-Aufgaben an externe Anbieter zu vergeben. Andererseits haben diese ebenfalls Probleme, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Die gezielte Aus- und Weiterbildung steht daher auf der Agenda der meisten Dienstleister ganz oben.

Die Zusammenarbeit mit den Anwendern erfolgt überwiegend auf Projektbasis: Mehr als drei Viertel des Umsatzes erzielen die Anbieter mit Werk- oder Dienstverträgen, wobei der Anteil der Werkverträge mit etwa 60 Prozent überwiegt. Weitere Formen sind Zeitarbeit sowie Outsourcing. (sp)