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Massiver Stellenabbau bei T-Systems geht weiter

19.03.2008
Pro Jahr sollen bis zu 4.000 Positionen wegfallen, kündigte der Chef von T-Systems, Reinhard Clemens, an. Grund sei der Wettbewerbsdruck. Innerhalb von zwei Jahren sollen die Kosten um 800 Millionen Euro gedrückt werden.

Die Deutsche Telekom will in ihrer Geschäftskundensparte T-Systems tausende weitere Arbeitsplätze abbauen. "Jedes Jahr werden wir 3.000 bis 4.000 Stellen streichen, sagte T-Systems-Chef Reinhard Clemens am Mittwoch bei einer Investorenkonferenz in Bonn. Dazu soll auch der Verkauf von Randbeteiligungen betragen. T-Systems beschäftigte Ende Dezember 57.000 Menschen.

Die Telekom-Tochter plant zudem die Verlagerung von Arbeitsplätzen in Niedriglohnländer. Zum Umfang machte Clemens keine konkreten Angaben. Betroffen ist der Bereich Systems Integration (SI) mit rund 15.000 IT-Spezialisten, für den die Telekom kürzlich eine Kooperation mit dem amerikanisch-indischen Konzern Cognizant Technology geschlossen hatte.

Der Stellenabbau ist Teil des laufenden Sparprogramms, mit dem T-Systems die Kosten bis zum Jahr 2010 um rund 800 Millionen Euro senken will. Die Geschäftskundensparte ringt mit dem harten Wettbewerb, in dem sich das Unternehmen mit seiner Kostenstruktur im Hintertreffen sieht. Um wettbewerbsfähige Preise bieten zu können, ging T-Systems unter anderem die Kooperation mit Cognizant ein.

Der frühere EDS-Deutschlandchef Clemens will T-Systems als europäischen Anbieter etablieren und darüber neue Kunden gewinnen. Im Fokus stehen weltweit operierende Großkonzerne, die ihren Sitz in Europa haben. Nach Angaben des Managers soll T-Systems noch in diesem Monat den Zuschlag für einen Großauftrag des Ölkonzerns Royal Dutch Shell im Volumen von einer Milliarde Euro erhalten. Der Shell-Auftrag gilt als einer der größten IT-Aufträge weltweit, die in diesem Jahr vergeben werden. Shell will den Auftrag in drei Bereiche aufteilen. Während T-Systems für die Speicher- und Rechenzentren im Rennen ist, könnten EDS bei der Nutzerbetreuung und AT&T beim Netzbetrieb den Zuschlag erhalten. (dpa/ajf)