Big-Brother-Ansatz gegen firmeninterne Bedrohungen

13.12.2005
Insider-Threat-Management-Technik soll Informationslecks in Unternehmen vorbauen.

Oakley Networks verkauft seine Technik "SureView" bereits seit fünf Jahren an Behörden. Jetzt will der Security-Anbieter ein entsprechendes Produkt für den Unternehmenseinsatz auf den Markt bringen. SureView, das aus einer manipulationssicheren Appliance und auf Desktops installierten Agenten besteht, soll im Gegensatz zu anderen Produkten nicht auf Netz-, sondern auf Applikationsebene ansetzen. Schlupflöchern für sensible Unternehmensdaten baut es nach Angaben von Derek Smith, CEO bei Oakley Networks, vor, indem es jegliche Aktivität von Seiten der Endanwender in Echtzeit überwacht und Ereignisdaten von bestimmten Applikationen sammelt. Hierzu zählen E- und Web-Mail, Instant Messaging, VoIP-Programme, Browser, Microsoft-Office-Produkte, außerdem auf USB-Speichern, CDs und DVDs gesicherte Informationen sowie gedruckte oder verschlüsselte Daten.

Die an SureView übermittelten Ereignisdaten werden auf vordefinierte sowie vom Unternehmen festgelegte Policies hin analysiert. Wenn also beispielsweise ein Mitarbeiter der Buchhaltung, der normalerweise Montag bis Freitag von neun bis fünf Uhr arbeite, plötzlich am Sonntag in der Firma Dokumente ausdrucke, deute dies mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen Missbrauch hin, erklärt Smith. SureView schlägt daraufhin Alarm: Eine Funktion namens "Replay in Context" gewährt dem Administrator eine videoähnliche Sicht auf die Handlungen des Users - inklusive Tastaturanschlägen, Maus-Bewegungen, das Öffnen von Dokumenten sowie den Besuch von Web-Seiten. Darüber hinaus sollen es die SureView-Agenten ermöglichen, Daten bereits vor der Verschlüsselung zu kontrollieren und zu analysieren.

Die Preise für SureView beginnen bei 100.000 Dollar. Dafür bietet Oakley Networks die Appliance, Agenten für 100 Nutzer und beratenden Support. (kf)