Vishing: FBI warnt vor Datenklau per Telefon

21.01.2008
Angesichts der in Sachen Online-Identitätsdiebstahl zunehmend versierten Verbraucher verlegen sich die Datendiebe offenbar verstärkt auf Phishing via Telefon ("Vishing").

Das Investigation Internet Crime Complaint Center (iC3) des FBI warnt vor so genannten Vishing-Attacken: Dabei fordern Kriminelle ihre Opfer per E-Mail oder Text-Nachricht dazu auf, ihre Bank unter einer darin aufgeführten Telefonnummer zu kontaktieren – angeblich um eine Kredit-/Debit-Karte zu reaktivieren. Wählt der Empfänger diese Nummer, wird er mit "Welcome to the bank of…" begrüßt und dann unter Vorgabe eines dringlichen Sicherheitsproblems dazu aufgefordert, seine Kartennummer einzugeben, so das iC3 in seinem Alert.

Angesichts kostengünstiger VoIP-Technik (Voice over IP) und Opensource-Call-Center-Software konnten Kriminelle in den vergangenen Jahren ohne großen Aufwand gefälschte Call-Center aufziehen, was den neuen Betrugsmaschen den Weg ebnete. Sicherheitsexperten zufolge kann das Vishing sogar noch effektiver sein als die herkömmlichen Phishing-Techniken, die arglose Anwender auf gefälschte Web-Seiten leiten.

Bei einer neuen, kürzlich gemeldeten Vishing-Variante erhalten die Opfer laut iC3 eine Text-Nachricht auf ihr Mobiltelefon, in der die Empfänger dazu aufgefordert werden, ihre angeblich abgelaufenen Online-Banking-Accounts über einen in der Nachricht befindlichen Link zu erneuern.

Bankkunden, die Fragen etwa zu ihrer Kreditkarte haben, empfiehlt das iC3, die Telefonnummer ihres Geldinstituts heraus zu suchen und dieses direkt zu kontaktieren, um zu vermeiden, dass sie einer der zunehmend häufigeren Vishing-Attacken zum Opfer fallen.

Das von dem FBI zusammen mit dem National White Collar Crime Center betriebene iC3 fungiert als Sammelstelle für Beschwerden über Internet-Kriminalität. (kf)