Consumer Electronics Show

Coole Gadgets aus Las Vegas

12.01.2009
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Neue Netbook-Plattformen

Während Intel mit seiner Atom-Plattform die Netbook-Szene beherrscht und darüber hinaus drauf und dran ist, auch das stärker werdende Segment der Nettops - das Netbook-Pendant für den PC-Bereich - für seine Chip-Plattform zu vereinnahmen, mühen sich die Konkurrenten, ebenfalls ein Stück vom Kuchen zu ergattern. Grafikchip-Spezialist Nvidia versucht beispielsweise mit seiner Tegra-Plattform hier Fuß zu fassen. Das bereits im vergangenen Jahr angekündigte System-on-Chip basiert auf einem Prozessordesign der Firma Arm und beinhaltet neben der Haupt-CPU auch einen Grafikchip sowie einen integrierten Chipsatz. Die ersten Tegra-Varianten sollen Mitte des Jahres herauskommen und zunächst in Handhelds, Smartphones und Mobile Internet Devices (MID) ihren Platz finden. Darüber hinaus peilen die Verantwortlichen von Nvidia aber auch den Einsatz in Netbooks an. Punkten wollen sie mit dem Preis entsprechender Geräte. Tegra-basierende Netbooks könnten unter 100 Dollar kosten, hieß es.

Auch Via Technologies, das bereits früh mit dem "C7-M" im Netbook-Segment vertreten war und nach Einschätzung von Experten zwischen zehn und 15 Prozent des Marktes mit seiner Chip-Plattform hält, will das Schlachtfeld nicht kampflos räumen. Die Taiwaner arbeiten mit Hochdruck an ihrer "Nano"-Architektur. Der Prozessor soll nach ersten Angaben mit 1,3 Gigahertz getaktet sein und mit seiner Leistung Windows XP beziehungsweise Windows Vista Home Basic auf den Bonsai-Rechnern unterstützen.

AMD präsentierte in Las Vegas erstmals seine neue Notebook-Plattform, die unter dem Codenamen "Yukon" entwickelt wurde. Die Architektur besteht aus einem Athlon-Neo-Prozessor sowie einem integrierten ATI Radeon Grafikchip. Die AMD-Verantwortlichen adressieren mit Yukon ultraportable Notebooks, die sich auch für Multimedia-Anwendungen eignen sollen. Der Preis dieser nach AMD-Definition neuen Mobilrechnerklasse soll zwischen 700 und 1400 Dollar liegen. Bislang hätten die Kunden Kompromisse schließen müssen: Entweder ein Netbook, dass zwar günstig zu haben ist, aber von der Leistung seine Schwierigkeiten mit Multimedia-Anwendungen habe, oder eine leistungsstarkes Sub-Notebook, das jedoch in aller Regel bislang nur für viel Geld zu haben war. Yukon soll nun die Vorteile beider Segmente miteinander verbinden. Als erster Hersteller hat Hewlett-Packard mit dem "Pavilion dv2" einen Mobilrechner mit der neuen AMD-Plattform vorgestellt.