Augmented Reality

Geisha-Avatar zum Anfassen und Ausziehen

25.07.2008
Ein Startup aus Tokio hat uns einen Avatar beschert, bei dem die echte und virtuelle Welt zusammenfließen. Natürlich handelt es sich um ein kleines Mädchen.
Unten Würfel, oben Alice, dazwischen Webcam.
Unten Würfel, oben Alice, dazwischen Webcam.

Augmented Reality (AR), die "erweiterte Realität" des Menschen durch Computerunterstützung, ist schon seit Jahren ein Trendthema innovativer Forscher. Nun meldet ein japanisches Unternehmen den Durchbruch: Die Firma Geisha Tokyo Entertainment hat einen Avatar entwickelt, der sich durch optische Reize zu virtuellen Reaktionen hinreißen lässt. Als Schnittstelle zwischen Schreibtisch und Desktop dient eine Webcam. Der Avatar ist augenscheinlich weiblich und trägt eine Uniform.

Alice, die Avatar-Geisha, räumt schon mal den Desktop auf.
Alice, die Avatar-Geisha, räumt schon mal den Desktop auf.

Ein kleiner Würfel mit 2D-Barcode repräsentiert die Figur "ARis" (ausgesprochen als "Alice") auf dem echten Schreibtisch. Wenn eine Webcam auf den Kubus gerichtet wird, berechnet die dazugehörige Software ein Bild von Alice auf dem Rechner. Die Figur wartet auf dem Desktop und fängt gelegentlich an, den Bildschirm "aufzuräumen". Es geht nicht gerade die Post ab.

Alice, pixelgewordener Traum aller japanischen PC-Otaku.
Alice, pixelgewordener Traum aller japanischen PC-Otaku.

Sobald der Nutzer einen anderen Spezialwürfel neben den Alice-Cube hält, reagiert die Avatarin darauf (die Software erkennt den Interaktions-Barcode). Das wird gemeinhin als "Interaktion von Mensch und Maschine" umschrieben. Man kann Alice nun auf verschiedene Weisen anschubsen und sie natürlich auch weitgehend ausziehen. Das mag sie zwar nicht, wofür man sich anschließend mit einem virtuellen Geschenk, einem Teddy, entschuldigen kann. Da freut sich die Dame. Angeblich sind der überwiegende Teil der Mitarbeiter von Geisha Tokyo Entertainment Absolventen der University of Tokyo, einer Elitehochschule des Landes. Es sei bei Alice darum gegangen, den Markt für solche Technologien zu evaluieren, heißt es. Anschließend sollen AR-Produkte technisch perfektioniert werden. Alice kommt im Oktober in Japan auf den Markt, geplant ist auch die internationale Expansion. (ajf)