Green IT

Fitness-Programm für das Datenzentrum

14.03.2008
Von Joseph Reger
Green IT wird wohl der Begriff des Jahres 2008. Und nicht ohne Grund: Die Energieeffizienz im Rechenzentrum muss dringend verbessert werden.

Energie in jeder Form verteuert sich dramatisch. Das geht auch an den Rechenzentren (RZs) nicht spurlos vorbei. Laut Statistischem Bundesamt haben sich die Strompreise für Unternehmenskunden von Anfang 2000 bis Anfang 2007 fast verdoppelt - von 6,88 Cent auf 10,69 Cent pro Kilowattstunde zum 1. Januar 2007. Und das vergangene Jahr hat einen Ölrekordpreis nach dem anderen gesehen. Tendenz: steigend.

Eine der wichtigsten Herausforderungen im RZ-Betrieb ist es also, den Energieverbrauch drastisch zu reduzieren. Immerhin braucht ein voll mit aktueller Server-Technologie bestücktes Rack mit Kühlung etwa so viel Strom wie 50 deutsche Haushalte. Daran sind nicht nur die Kosten problematisch.

Für Joseph Reger, CTO von Fujitsu-Siemens Computers (FSC), besteht eine der größten Herausforderungen im RZ-Betrieb darin, den Energieverbrauch drastisch zu reduzieren.
Für Joseph Reger, CTO von Fujitsu-Siemens Computers (FSC), besteht eine der größten Herausforderungen im RZ-Betrieb darin, den Energieverbrauch drastisch zu reduzieren.
Foto: Fujitsu-Siemens Computers

Ohne bessere Energieeffizienz lassen sich viele RZs gar nicht mehr betreiben. Denn die Data-Center sehen sich in der Regel mit zwei grundlegenden Problemen konfrontiert: Die immer höhere Rechnerdichte lässt die RZs an die technischen Grenzen von Energiezufuhr und Wärmeabfuhr gelangen. Gleichzeitig wird der Platz knapp, um neue Anforderungen der Business-Seite mit entsprechender Kapazität im RZ abzudecken.

Erhebliche Probleme beim Energieverbrauch

So stellten zum Beispiel die Marktforscher von Gartner bei einer Umfrage unter amerikanischen RZ-Verantwortlichen im Herbst 2007 fest, dass über 70 Prozent der US-Data-Center bis 2011 mit erheblichen Problemen beim Energieverbrauch, bei den verfügbaren Flächen und damit auch bei den Betriebskosten rechnen müssen.

Die meisten Rechenzentren wurden vor zehn oder mehr Jahren geplant. Damals ging man von einem Energiebedarf von rund 1000 Watt pro Quadratmeter aus. Die heutige IT, die mit Blade-Servern und eng bestückten Racks extreme Packungsdichte aufweist, benötigt jedoch bereits bis zu 8000 Watt pro Quadratmeter. Ähnlich problematisch sieht es bei der Kühlung aus - auch moderne RZs können meist nur maximal 1500 Watt Abwärme pro Quadratmeter abführen.