SAP-Einsatz

SAP-Kunden bauen ERP-Installationen behutsam aus

17.06.2009
Von RAAD Research
SAP ist mit seinem derzeitigen Produktportfolio in der Lage, einen Großteil der Geschäftsprozesse durch vorhandene Standardsoftware abzudecken. Auf der anderen Seite sind zu 100 Prozent homogene Softwarelandschaften eher die Ausnahme als die Regel.

SAP bietet seinen Kunden mittlerweile mehrere hundert einzelne Produkte und Dienstleistungen an. Das Angebot reicht von der umfassenden Business Suite bis hin zu kleineren Einzelkomponenten wie dem SAP NetWeaver Visual Composer. SAP ist somit heute in der Lage, sehr viele transaktionale Geschäftsprozesse bei Kundenunternehmen durch vorhandene Standardsoftware abzudecken. Durch die Akquisition von Business Objects erstreckt sich der Arm der SAP auch weit hinein in die Unternehmen und reicht bis hin zu den sogenannten Business Usern.

SAP-Einsatzstatus nach Applikationen
SAP-Einsatzstatus nach Applikationen
Foto: RAAD Research

Das Anwendungsspektrum von SAP-Software ist unbestreitbar riesig. Bei der Betrachtung, was SAP heute alles schon kann, stellt sich die Frage, wofür Unternehmen heute SAP-Software einsetzen. Interessant ist diese Frage auch aus dem Grunde, dass heute noch die Hälfte der SAP-Bestandskunden nicht die aktuellen Produkte der SAP einsetzen, sondern R/3-Systeme, deren letztes Release 4.7 dieses Jahr aus der Standardwartung fällt. Regelmäßig zweimal im Jahr fragt RAAD ca. 2500 IT-Leiter von SAP-Bestandskunden danach, welche SAP-Produkte diese einsetzen.

Die letzte Befragung zeigte, dass die Einsatzschwerpunkte in den klassischen ERP-Bereichen Finanzen, Controlling, Material- und Personalwirtschaft zu finden sind. Mittlerweile setzen in den jeweiligen Applikationsbereichen mehr als die Hälfte der SAP-Kunden aktuelle SAP ERP-Technologie ein. R/3-Funktionalität wurde in den vergangenen Jahren im hohen Umfange ersetzt. Auch der Bereich Customer Relationship Management hat sich in den letzten Jahren aus Sicht der SAP positiv entwickelt. Immer mehr Bestandskunden greifen hier auf Software von den Walldorfern zurück. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass der Mehrzahl der SAP-Kunden die Funktionalität der R/3- bzw. SAP ERP-Systeme ausreicht.

Lediglich fünf Prozent der deutschen SAP-Anwenderunternehmen können heute auf die volle CRM-Funktionalität der SAP Business Suite zurückgreifen. Vor dem Hintergrund, dass die SAP Business Suite von ca. 15 Prozent der deutschen SAP-Bestandskundschaft lizenziert wurde, zeigt sich somit, dass der Einsatz der Business Suite nur sehr selektiv vorgenommen wird. Die Bereiche Business Intelligence (auch ohne Berücksichtigung der zugekauften Business Objects-Produkte) und Portaltechnologie haben vor allem nach der Einführung des SAP NetWeavers in den letzten Jahren an Akzeptanz in der Bestandskundschaft dazugewonnen.

Weitere Details finden Sie in der RAAD-Studie "SAP-Bestandskunden - Themen und Potenziale 2009".

Über RAAD Research

RAAD Research erstellt Marktstudien und Analysen im Umfeld von betriebswirtschaftlicher Standardsoftware. Die relevanten Markttrends in Bezug auf Softwaresysteme, Infrastruktur und IT-Dienstleistungen werden durch empirische Marktforschung auf wissenschaftlich fundierter Basis ermittelt, analysiert und verständlich aufbereitet.