Sparmaßnahmen

SAP-Mitarbeiter bekommen 2009 keine Gehaltserhöhung

11.05.2009
Der Walldorfer Softwarekonzern SAP setzt laut einem Pressebericht angesichts der geplanten Sparmaßnahmen auch bei den Gehältern der Mitarbeiter den Rotstift an.
Die SAP-Zentrale in Walldorf bei Heidelberg
Die SAP-Zentrale in Walldorf bei Heidelberg
Foto: SAP AG

"2009 wird keine Gehaltsrunde stattfinden", berichtete die Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag" in ihrer aktuellen Ausgabe unter Berufung auf eine interne E-Mail an die Mitarbeiter an den deutschen Standorten. "Sonstige unterjährige Gehaltsanpassungen im Zuge von Beförderungen, Probezeitende und sonstige Anpassungen" seien davon aber nicht betroffen, schrieben demnach der fürs Tagesgeschäft zuständige SAP-Konzernvorstand Ernie Gunst und der Chef der Region Deutschland, Österreich, Schweiz (DACH), Volker Merk, bereits Ende Februar an die rund 15.500 Beschäftigten der SAP AG sowie der deutschen Vertriebstochter SAP Deutschland AG & Co. KG.

"Das ist die erste Nullrunde bei den Gehältern in der SAP-Geschichte", sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person der Zeitung. Neben den Einsparungen bei den Gehältern hat sich das Unternehmen der Wirtschaftszeitung zufolge mit dem Betriebsrat im Zuge der "Kostensparmaßnahmen 2009" über weitere Punkte geeinigt. So werde die im vierten Quartal 2008 eingeführte Verschärfung der Reiserichtlinien fortgeführt, gehe aus der E-Mail hervor. Nach den neuen Vorgaben dürfen SAP-Mitarbeiter nur noch Dienstreisen antreten, die in direktem Kundenzusammenhang stehen. Außerdem würden externe Kosten für Catering bei Abteilungsmeetings nicht mehr erstattet und die Tagespauschalen auf die steuerfreien Beträge gekürzt. Die Kantine solle aber auch weiterhin für die Mitarbeiter umsonst sein.

Insgesamt wolle der Konzern in Deutschland 170 Millionen Euro sparen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Allein 45 Millionen Euro davon sollen aus der Nullrunde bei den Gehältern kommen, weitere 24 Millionen Euro aus dem Personalabbau. Auf dem Heimatmarkt will der Konzern rund 600 Vollzeitstellen streichen, weltweit sollen bis Jahresende rund 3000 Jobs wegfallen. Damit will das größte europäische Softwarehaus ab 2010 insgesamt bis zu 350 Millionen Euro sparen. (dpa/tc)