Konstante Entwicklung

IT-Budgets bei SAP-Kunden

11.03.2009
Von RAAD Research
Das Resümee nach der CeBIT fällt unterschiedlich aus. Die Messegesellschaft ist trotz eines zwanzigprozentigen Besucherrückgangs sehr zufrieden mit der Messe, da sich die Qualität der Kontakte verbessert haben soll. Einige SAP-Partner äußerten sich dagegen enttäuscht von der Qualität und Zahl der Kontakte. Dass nicht alle Hoffnungen der IT-Unternehmen erfüllt werden konnten, durfte angesichts der Wirtschaftskrise erwartet werden.

Auf der anderen Seite positioniert sich die IT-Welt natürlich gerade in der jetzigen Krisenzeit als ein Hebel, um Unternehmen effektiver und effizienter und damit fit für die Zukunft zu machen. Die Hoffnung vor der CeBIT war also groß, dass die IT-Industrie von den Auswirkungen der Talfahrt verschont bleiben würde, weil die Unternehmen entgegen dem Trend in IT investieren werden. Das Problem vieler Unternehmen scheint zurzeit aber einfach zu sein, dass nicht genug Geld vorhanden ist, um zu investieren.

IT-Budgetentwicklung bei SAP-Kunden
IT-Budgetentwicklung bei SAP-Kunden

Maschinenbauer, denen gerade 40 Prozent der Auftragseingänge weggebrochen sind und deren Belegschaft sich teilweise in Kurzarbeit befindet, werden sicherlich bei Softwareinvestitionen zögern. Hier stellt sich die Frage, wie viel Geld die Unternehmen insgesamt zur Verfügung haben. Im Rahmen der SAP-Anwenderbefragung von RAAD wurden insgesamt 353 IT-Leiter von SAP-Bestandskunden nach der Entwicklung ihres IT-Budgets für 2009 im Vergleich zu 2008 befragt.

Bei den meisten Unternehmen, immerhin 54 Prozent, bleibt das IT-Budget konstant. 29 Prozent der Unternehmen wollen das Budget senken, während lediglich zehn Prozent eine Ausweitung des IT-Budgets erwarten. Der Durchschnitt über alle Unternehmen zeigt allerdings, dass der Rückgang nicht so dramatisch ist.

Der durchschnittliche IT-Leiter eines SAP-Kunden erwartet, dass sich sein IT-Budget lediglich um ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr verringern wird. Der Anteil der Unternehmen, die ihr Budget verringern werden, ist zwar deutlich größer als der Anteil der Unternehmen, die ihr Budget ausweiten werden. Letztere planen aber offensichtlich, die Krise für sich zu nutzen und deutlich zu investieren.

Denn auch die Softwareanbieter stehen unter dem Druck, ihre Umsatzziele für 2009 zu erreichen. Zudem hält beispielsweise die SAP noch immer am selbstgesteckten Ziel fest, die Zahl von 100.000 Kunden in 2010 zu erreichen. So werden SAP und auch andere Softwarehersteller in diesen Zeiten sicherlich zu erheblichen Zugeständnissen bereit sein, was Kunden mit Cash sicherlich gerne ausnutzen werden. Für die Softwareanbieter heißt es in diesem Jahr aber, dass es viel schwieriger sein wird, die Unternehmen zu identifizieren, die investieren wollen. (RAAD Research/lex)

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RAAD Research erstellt Marktstudien und Analysen im Umfeld von betriebswirtschaftlicher Standardsoftware. Die relevanten Markttrends in Bezug auf Softwaresysteme, Infrastruktur und IT-Dienstleistungen werden durch empirische Marktforschung auf wissenschaftlich fundierter Basis ermittelt, analysiert und verständlich aufbereitet.