Trotz passabler Quartalszahlen

SAP streicht weltweit 3000 Stellen

28.01.2009
Europas größter Softwarehersteller SAP weitet angesichts der Konjunkturkrise sein Sparprogramm aus und streicht bis Jahresende rund 3000 oder knapp sechs Prozent der Stellen.

Die Reduzierung der Belegschaft auf 48.500 zu Ende 2009 solle "unter konsequenter Ausnutzung der natürlichen Fluktuation" erfolgen, teile der Walldorfer Konzern mit. Damit will SAP von 2010 an jährlich 300 bis 350 Millionen Euro einsparen. Die Marktbedingungen blieben schwierig, teilte das im DAX notierte Unternehmen am Mittwoch bei der Vorlage seiner vorläufigen Quartals- und Jahreszahlen mit.

Die SAP-Zentrale in Walldorf bei Heidelberg
Die SAP-Zentrale in Walldorf bei Heidelberg
Foto: SAP AG

Für dieses Jahr wagt SAP kaum konkrete Prognosen, stellt allerdings eine bereinigte operative Marge zwischen 24,5 und 25,5 Prozent in Aussicht. Das schließt Kosten zwischen 200 und 300 Millionen Euro für den Stellenabbau ein, welche die Marge um zwei bis drei Prozent drücken. Dieser Ausblick enttäuschte den Markt. Vorbörslich wurde die SAP-Aktie leicht im Plus gehandelt, während der Gesamtmarkt deutlich anzog. Marktbeobachter zeigten sich zufrieden mit den Geschäftszahlen, bemängelten aber den Ausblick auf 2009.

"2008 teilt sich in zwei vollkommen unterschiedliche Hälften ein. Das starke erste Halbjahr wurde abrupt von der Finanzkrise beendet", sagte Co-Chef Henning Kagermann. "Als die Krise einschlug, haben wir rasch reagiert und Maßnahmen zur Verringerung der Kosten eingeleitet."

Im vierten Quartal und im Gesamtjahr konnte SAP aber dank der Konsolidierung von Business Objects und des harten Sparkurses, den das Unternehmen seit dem Herbst fährt, die Erwartungen erfüllen. Der Umsatz erhöhte sich im vierten Quartal trotz des weltweiten Konjunkturabschwung von 3,24 auf 3,48 Milliarden Euro. Der Umsatz mit Software und software-bezogenen Dienstleistungen, der wichtigste Indikator für die Geschäftsentwicklung, legte von 2,47 auf 2,66 Milliarden Euro zu. Den operativen Gewinn steigerte SAP von 1,1 auf 1,3 Milliarden Euro.

Im vergangenen Jahr erhöhte sich der Umsatz von 10,24 auf 11,73 Milliarden Euro. Der operative Gewinn erhöhte sich von 2,8 auf 3,3 Milliarden Euro. Unterm Strich verdiente die SAP 2,23 Milliarden Euro - und damit 14 Prozent mehr als 2007.

Hinweis: Gerade beginnt in Frankfurt eine Investorenkonferenz zu den Ergebnissen, um 14 Uhr folgt eine Pressekonferenz. Beide Veranstaltungen werden unter www.sap.de/investor live im Internet übertragen. (dpa/tc)